Sanierungskonzept für Radwege
Nur noch mit „befriedigend“ wurde die Fahrradfreundlichkeit der Stadt bewertet. In diesem Jahr soll es mehr Geld geben.
Krefeld. Es sei kein „Blauer Brief“ gewesen, bestritt Bau- und Planungsdezernent Martin Linne in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, den die Stadt von der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Kommunen (AGFS) erhalten habe. Allerdings musste er zugeben, dass dieser Brief der „Fahrradfreundlichkeit“ der Stadt nur das Prädikat „Befriedigend“ erteilt habe. Eine Verlängerung der Mitgliedschaft in der AGFS sei zwar erteilt worden, allerdings, so Linne: „Das befriedigend bedeutet etwa, ihr seid auf dem absteigenden Ast, also tut etwas.“
Das ist ein wenig kurios. Denn die Geschäftsführung der AGFS, der 71 Kommunen in NRW angehören, hat ihren Sitz seit der Gründung 1993 im Krefelder Stadthaus. Dort sitzen Geschäftsführerin Christine Fuchs mit ihrer Mitarbeiterin Pascale van den Berg. Von dort wurde der Brief wohl auch ans Rathaus abgeschickt. Und Vorsitzender des Präsidiums der AGFS ist der Krefelder Oberbürgermeister Gregor Kathstede, der das Amt von seinem Vorgänger Dieter Pützhofen übernommen hat.
SPD-Sprecher Björn Rüsing hatte in dem AGFS-Brief sehr wohl einen blauen Charakter gesehen. Er forderte ein Sanierungskonzept und eine Prioritätenliste für die Radwege ein. Davon hänge auch die Verkehrssicherheit für Radfahrer ab. Rüsing verwies auf die Uerdinger Straße, deren Radweg Richtung Innenstadt nur als „abenteuerlich“ zu bezeichnen sei. Immerhin räumte er ein, dass die bisherigen Mittel zur Unterhaltung und Erneuerung der rund 270 Kilometer Radwege der Stadt im derzeitigen Haushaltsentwurf von bisher 100 000 auf 300 000 Euro verdreifacht wurden.
Wie Linne betonte, seien die Mittel in dieser Höhe bis zum Jahr 2018 vorgesehen. Für dieses Jahr sei exakt der von Rüsing genannte Abschnitt der Uerdinger Straße zwischen Philadelphia- und Essener Straße beidseitig zur Erneuerung geplant. „Im Zweifel sollten Fahrradwege aus Sicherheitsgründen auch gesperrt werden“, stimmte Linne Manfred Läckes (CDU) zu.