Schimmelbefall im Stadtarchiv

Zwei Räume sind betroffen. Die Stadt schließt eine Gesundheitsgefahr für Besucher und Mitarbeiter an der Girmesgath aus.

Foto: Bischof

Krefeld. In zwei Räumen im Erdgeschoss des Stadtarchivs an der Girmesgath ist Schimmelbildung festgestellt worden. Die Ursache, so bestätigt Stadtsprecher Dirk Senger, liegt in Schäden des Flachdachs. Senger: „Im vergangenen Jahr ist aufgrund eines Schadens am Flachdach Wasser in die Mauern des Stadtarchivs eingedrungen.“ Der Dachschaden sei inzwischen beseitigt.

Schmelz- oder Regenwasser ist wegen schadhafter Dachabdichtung eingedrungen. Das legt den Schluss nahe, dass auch andere Teile des zweigeschossigen Gebäudes neben dem Stadthaus vom Schimmel bedroht sind. Betroffen sein könnten auch die Büroräume in der ersten Etage.

Befürchtungen, dass auch die Papierbestände des Archivs betroffen sein könnten, bestätigt Senger nicht: „Konkret betroffen war zunächst der Empfangsraum. Vor wenigen Tagen ist auch im Kopierraum Schimmel festgestellt worden, der offenbar ebenfalls die Folge des erwähnten Schadens ist. Die Schäden im Empfangs- wie im Kopierraum sind vom städtischen Gebäudemanagement begutachtet worden und in der Folge sind alle notwendigen Maßnahmen zur Behebung des Schadens durchgeführt worden.“

Derzeit sind in diesem Bereich sieben Mitarbeiter beschäftigt. Allerdings wird das Archiv auch täglich von Publikum genutzt, das sich mit unterschiedlichen Zielen mit den Unterlagen beschäftigt. Senger betont: „Eine Gesundheitsgefahr ist nicht zu befürchten. Das Stadtarchiv und das Gebäudemanagement beobachten die Situation sehr genau, um jegliche Gefährdung der Gesundheit der Mitarbeiter und Nutzer des Stadtarchivs auszuschließen.“

Nicht bekannt ist, ob durch das Gebäudemanagement oder von einer Fachfirma Messungen der Raumluft auf Schadstoffe in beiden Etagen vorgenommen wurden. Grundsätzlich kann auch ein „abgetöteter“, aber nicht vollständig entfernter, Schimmelbefall Gifte bzw. Allergene in die Raumluft abgeben. Chemikalien können Schimmelpilz kurzfristig nur an der Oberfläche entfernen. Außer den Gebäudeteilen wie Wände, Decken, Fensterrahmen können auch Möbel, Kleidung, Bücher usw. befallen werden.

Schimmelbefall großen Ausmaßes war 2008 im Standesamt im Stadtpalais an der Dionysiuskirche festgestellt worden. Damals musste der Keller (Souterrain) komplett leer geräumt werden. Zuvor hatten sich dort Arbeitsräume der damals zwölf Mitarbeiter befunden. Zwei Krebserkrankungen bei Mitarbeitern konnten nach umfangreichen Untersuchungen nicht in Zusammenhang mit dem Pilzbefall gebracht werden.