Wirtschaft Schon gewusst? Das kommt aus Krefeld

Krefeld · Ob Maisstärke für Gummibärchen, Edelstahl-Oberflächen für Gebäude oder wässrige Bindemittel: Zwölf Firmen stellen am Niederrhein viele Produkte her, die jeder kennt.

Krefelder Stahl strahlt am One World Trade Center in New York. Die Edelstahl-Oberfläche stammt aus dem Hause Outokumpu.

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Rund 22 000 Menschen arbeiten in 360 Krefelder Industriebetrieben. 60,5 Prozent der von ihnen hergestellten Produkte werden in die ganze Welt exportiert. Beeindruckende Zahlen. Doch nur etwa zwei Drittel der Krefelder kennen diese wichtigen Produkte. Das war kürzlich das Ergebnis einer Bevölkerungsumfrage des Niers-Instituts der Hochschule Niederrhein bei Krefelder Bürgern im Alter ab 16 Jahren.

Die Initiative Zukunft durch Industrie Krefeld hatte die Umfrage in Auftrag gegeben. Enttäuscht zeigten sich die beiden Sprecher der Initiative, Detlev Moritz (Firma Gemo) und Ralf Köpke (DGB), dass die Bekanntheit der Krefelder Produkte eher gering ist: Nur 66,3 Prozent können solche nennen.

Das will die WZ ändern. Mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) und der Krefelder Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) haben wir zwölf  besonders wichtige Industrieprodukte zusammengestellt, die allesamt unter das Stichwort „Made in Krefeld“ fallen.

Eiffelturmbraun

Farbpigmente werden im Chemiepark von der Firma Lanxess hergestellt. Sie schützen zum Beispiel den Eiffelturm in Paris vor Rost. Aus drei Farben wird der spezielle Ton „Eiffelturmbraun“ gemischt.

Hochleistungskunststoff

Makrolon kommt ebenfalls aus dem Chemiepark. Aus dem Hochleistungskunststoff der Firma Covestro werden zum Beispiel DVDs gefertigt – oder auch Medizingeräte, Autoscheinwerfer, Sportausrüstung, Elektronik, Brillen...

Bei Inkontinenz

Für Windeln und Inkontinenzartikel für Erwachsene unverzichtbar sind Superabsorber von Evonik. Sie sind in der Lage, ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Flüssigkeiten aufzusaugen.

Edle Fassaden

Outokumpo und die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) stellen hochwertigen Edelstahl her. Verbaut worden ist er zum Beispiel an der glänzenden Fassade des One World Trade Centers in New York.

Biegsame Wellen

In vielen Autos verbaut sind biegsame Wellen der Krefelder Firma Gemo. Ob Verstellung von Sitzen, Scheinwerfern, Lüftungsklappen oder als Entriegelungszüge für Motorhauben, Kupplungen, Handbremsseile, Tankdeckel oder Fenster – Gemo bringt Bewegung ins Spiel.

Es wird gestickt

Stickmaschinen werden von der ZSK GmbH an der Magdeburger Straße gefertigt. Sie kommen in der Textilherstellung genauso wie in der Sport-und Medizintechnik, der Luftfahrtindustrie und im Bereich der Automotive zum Einsatz.

Hochleistungszüge

Alle ICE stammen aus Krefeld. Hergestellt werden die Hochgeschwindigkeitszüge von Siemens Mobility. Aber auch Regionalzüge werden gebaut. 2200 Menschen sind im Werk beschäftigt.

Energie im Würfel

Dextro Energy ist ein beliebter Energielieferant – bei Sportlern, Schülern und Studenten gleichermaßen. Die Traubenzucker-Täfelchen, die es seit 1935 gibt, kommen von der Hafenstraße.

Alles fürs Tier

Von Rondo Food hergestellt werden Snackprodukte für Hunde und Katzen. Das Unternehmen hat mehrere Produktionsstandorte und beschäftigt allein in Krefeld 240 Mitarbeiter. Verkauft werden die Produkte übrigens oft in einer von 1500 Fressnapf-Filialen. Hauptsitz des Franchise-Unternehmens ist Krefeld.

In Lacken und Klebstoffen

Wässerige Bindemittel, Rizinus- und Leinöl werden in Uerdingen von der Firma Alberdingk Boley hergestellt. Sie finden Verwendung in Lacken, Bautenfarben, Putzen, Holzbeschichtungen, Korrosionsschutzmitteln und Klebstoffen.

Die Stärke im Bärchen

Seit mehr als 60 Jahren steht die Maisstärkefabrik in Linn am Rheinhafen. Stärken und Süßungsmittel für die Lebensmittel- und technische Industrie werden von der Firma Cargill produziert. Verwendet werden sie unter anderem in Gummibärchen.

Textilfassaden für die Welt

Technische Textilien sind die Spezialität von Verseidag Indutex. Sie werden nicht nur für Großzelte verwendet, sondern auch in der textilen Architektur. Auf Stadiondächern in Kapstadt und Johannesburg sind sie ebenso zu finden wie am Hotel Burj Al Arab in Dubai. Auch am 246 Meter hohen Thyssenkrupp Aufzug-Testturm in Rottweil kommen die Krefelder Textilien zum Einsatz.