Schüler lernen: Fairkehr bringt Licht ins Dunkel
Schüler lernen, wie sie im Verkehr besser gesehen werden.
Krefeld. Der Polizist in der blauen Uniform hat heimlich den Kontakt gelöst, das Rücklicht brennt nicht. Eine Gruppe Schüler der Gesamtschule Kaiserplatz forscht nach der Ursache. Jasmin (13) stellt den Kontakt wieder her, das Rücklicht leuchtet.
Rainer Deutzmann von der Verkehrspolizei hat noch mehr am Rad gedreht, zum Beispiel die Luft herausgelassen und eine Bremse funktionsunfähig gemacht. Kinder aus den Klassen 6 und 7 lernen dabei, wie man kleine Reparaturen selbst bewerkstelligt.
Die Aktion Licht mit dem Slogan "Sehen und gesehen werden" ist drei Vormittage zu Gast in der Gesamtschule. Die Schüler aus zwölf Klassen können an vier Stationen selbst erleben, wie wichtig das Licht im Straßenverkehr ist. Ende des Jahres, so kündigt Lehrer Ludger Allofs an, wird es dann frühmorgens eine Kontroll-Aktion geben.
Till Wisdorf von der Kölner Agentur "P 3" hat die Stationen mitgebracht, Michael Hülsmann von der Krefelder Aktion "Fairkehr" sagt den Schülern, wo es langgeht im großen Forum der Schule und verteilt Kärtchen, mit denen sie bei der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte Preise gewinnen können.
Die Schüler sind begeistert bei der Sache. Martina Butzmühlen verblüfft sie bei der Demonstration der verschiedenen Lampenarten: Glühlampe, Halogen oder LED. Der Kraftaufwand ist deutlich unterschiedlich. Die Leuchtkraft aber auch.
Mit Tritten in die Pedale können die Schüler eine Straßenszene beleuchten und herausfinden, wieviele Räder dort nach Vorschrift strahlen. Antonia (12) stellt fest, dass vier Räder eigentlich nicht fahren dürften.
Sie hat bereits in einem kleinen Film mitgewirkt, den die Klasse der Lehrerinnen Maria Mainz und Maria Akrivi gedreht hat. Anna (12) hat da die Oma gespielt, Wassilia (13) eine Freundin. Sie hatten Antonia vom Helm abgeraten: "Das ist nicht cool, das verwuselt die Frisur." Prompt verletzte sich Antonia bei einem Unfall - im Film.
Claudia Zanders-Wiehe führt ganz was Neues vor: Speichen-Reflektoren. Durch ein kleines Fenster sehen die Schüler, dass ein damit ausgerüstetes Rad schon von weitem deutlich besser zu sehen ist als mit den herkömmlichen Katzenaugen.
Eine Aktion, die weitergeht: "Nach und nach werden wir die weiterführenden Schulen abklappern", verspricht Hülsmann.