Zu Gast beim KFC: Speldorf kommt – und Krefeld ist gerüstet
1500 Zuschauer erwartet der KFC am Freitag in der Grotenburg. Die Polizei wird auch zahlreich vertreten sein.
Krefeld. Wo bitte ist Speldorf? Vor zwei Jahren kannte den Mülheimer Vorort kaum jemand in Krefeld, auch der heutige KFC-Pressesprecher Marc Peters nicht. Jetzt weiß er: "Begegnungen mit dem VfB Speldorf sind Risiko-Spiele - so wie die mit Union Solingen und Wuppertal II."
Am Freitag um 19 Uhr findet im Grotenburg-Stadion wieder so ein Aufeinandertreffen statt, vor dem keiner so genau weiß, was und ob überhaupt was passiert.
Vorsorglich hat der KFC Uerdingen einen professionellen Sicherheitsdienst mit 40 Kräften beauftragt, der die eigenen Ordner (freiwillige Fans, bei der Berufsgenossenschaft angemeldet) unterstützen soll. "Das geht dreimal im Jahr ins Geld", sagt der Sprecher des wirtschaftlich angeschlagenen KFC. "Bei einigermaßen gutem Wetter hoffen wir auf 1500 Zuschauer."
Gerüchten zufolge sollen sich auch verfeindete Gruppen aus Wuppertal und Essen in Krefeld verabredet haben. Ein Ablenkungsmanöver, um andernorts aufzutauchen?
Gewisse Klubanhänger gelten als gewaltbereit, auch wenn sie nicht mit den Hooligans vergleichbar sind, die in Ostdeutschland bei Sechstliga-Spielen bis zu 1000 Polizeibeamte auf den Plan rufen, damit sich Straßenschlachten wie bei der Begegnung Lok Leipzig gegen Aue-Reserve nicht wiederholen.
"Eventorientiert" nennt Hauptkommissar Horst Petrikowski die Handvoll Krawallmacher aus dem Umfeld der Niederrhein-Liga. "Verletzte hat es in der Grotenburg schon lange nicht mehr gegeben", möchte auch Marc Peters die Stimmung im Vorfeld nicht anheizen. Was ihn aber wundert: "Warum kommen, wie letzten Sonntag, Wuppertaler mit Boxer-Mundschutz und Baseballschlägern vor das Stadion?"
Weil es in Städten mit sechstklassigen Teams keine "szenekundigen Beamten" gibt (bis dritte Liga), ist die Krefelder Behörde im Fall Speldorf auf die Essener Kollegen angewiesen. Die sind eigentlich für die berüchtigten Anhänger von Rot-Weiß zuständig, betreuen die Mülheimer "nebenbei" mit.
Zwar gebe es von dort keine Hinweise auf anreisende Horden, dennoch, so Petrikowski, "sind wir heute Abend mit zahlreichen Kräften in und an der Grotenburg vertreten."