Schützen haben Nachwuchsprobleme
Auf dem Stiftungsfest der Bruderschaft Hüls sind viele Mitglieder geehrt worden. Und auch junge Zugänge wurden begrüßt. Doch die Mitgliederzahlen nehmen stetig ab.
Hüls. „Es wird immer schwieriger, Nachwuchs zu gewinnen, der uns bei unserer Arbeit unterstützt“, sagt Günter Tenberken und wirkt besorgt. Denn die Zahlen sprechen für sich: „Damals dürften es in der Blütezeit rund 250 Mitglieder gewesen sein, jetzt sind es noch rund 170, davon sind etwa zwei Dutzend 24 Jahre oder jünger“, sagt er.
Der 56-Jährige ist seit neun Jahren Brudermeister der Historischen Schützenbruderschaften von Hüls, arbeitet seit 1982 im Vorstand und hat sich beim geselligen Stiftungsfest den Jubelorden für seine 40-jährige Mitgliedschaft abgeholt.
Günter Tenberken, Mitglied der Historischen Schützenbruderschaft
Meist haben die Väter die Freude am Schützenwesen weiter gegeben. So auch in seiner Familie: Sein Sohn Hans Christian (28) war einige Jahre der Jungschützenmeister und kümmerte sich um die Finanzen der jungen Abteilung.
Klare Sache, dass auch in diesem Jahr die Suche nach weiteren Mitgliedern weitergeht. Dies trifft auch auf die ganz Jungen zu. So regte der Bund der Historischen Schützenbruderschaften an, ab dem nächsten Jahr Wettbewerbe zur Ermittlung von Bambini-Prinzen durchzuführen. Angesprochen werden sollen dadurch schon die Sechs- bis Elfjährigen, die dann zu Laser-Gewehren greifen, um den Besten zu ermitteln.
Die Hülser haben bereits erstmals solch einen Bambini-Prinzen. Es ist der siebenjährige Uli Völkel, der zu Beginn des Stiftungsfestes in der ökumenischen Begegnungsstätte ebenso proklamiert wurde, wie Schülerprinz Eric Meyn (14) und Jungschützenprinz Leon Kreutzer (18). Sie sind der Lichtblick an diesem Abend, der zeigt, dass sich doch noch junge Menschen für Traditionen und Brauchtum begeistern können. Sie freuen sich auf ihre Aufgaben.
Und wer weiß? Vielleicht können sie ihre Freunde oder Schulkollegen für die Schützenbruderschaft Hüls begeistern.