Schulleiter wollen das Ende der Hauptschule
Die Pädagogen fordern überschaubare Systeme mit kleinen Klassen.
Krefeld. Das Zittern muss ein Ende haben. Dies ist die Meinung der Krefelder Hauptschulleiter und ihrer Sprecherin Birgit Oelmüllers-Hoff von der Josef-Hafels-Schule. „Jedes Jahr zittern wir, wie viele beziehungsweise wie wenige Anmeldungen wir zu den Hauptschulen haben. Seit geraumer Zeit schauen wir uns das Hauptschulsterben an. Von Jahr zu Jahr trifft es eine weitere Schule, jetzt die Prinz-Ferdinand-Schule (die WZ berichtete). So geht das nicht weiter, es muss ein Zeichen gesetzt werden. Die Eltern sehen für ihre Kinder keine Zukunft in der Hauptschule.“
Deshalb haben die Hauptschulleiter und Stellvertreter, auch der bereits auslaufenden Schulen, beim sogenannten Werkstattgespräch mit Schulaufsicht und -verwaltung um das baldige Ende der Schulform in Krefeld gebeten. „Es muss etwas Neues passieren, es müssen bessere Perspektiven her für unsere Schüler. Unter diesen Vorzeichen des schrittweisen Hauptschulsterbens, weil die Eltern diese Schule nicht mehr wollen, sagen wir: ,Es soll nicht künstlich aufrechterhalten werden, was nicht gewollt ist“, sagt Oelmüllers-Hoff. „Den Kindern, die es am nötigsten haben, werden wir nicht mehr gerecht — trotz unserer guten Arbeit.“ Krefeld brauche überschaubare integrierte Systeme wie Gesamt- oder Sekundarschulen mit kleineren Klassen, die die Kinder als Menschen wahrnehmen: „Es ist wichtig, dass sich das erfüllt.“
Die Hauptschulleiter sprechen sich nicht für eine bestimmte Schulform aus, „weil die Sekundarschule nicht die neue Hauptschule werden darf. Sie muss etwas Neues darstellen. Ziel muss sein: eine verbesserte Lernsituation als Ausgangspunkt für den Start ins (Berufs-)Leben.“ Die neuen Schulen müssten die bestmöglichen Startchancen bekommen, auch durch umfassende Elterninformationen.