Schultoiletten: Mangelhaft!

Zustand der Sanitäranlagen ist schlechter als angenommen. Programm „Gute Schule 2020“ bietet Chance der Sanierung.

Stadtteile. Der Sanierungsbedarf an Krefelder Schulen ist groß. Allein 43 von ihnen wünschen sich im Rahmen des Investitionsprogramms „Gute Schule 2020“ dringend neue Sanitäranlagen bis hin zu neuen Wasser- und Abwasserleitungen. Mehr als fünf Millionen Euro sind allein dafür eingeplant. Insgesamt stehen bis Ende des Jahres 2021 annähernd 100 Millionen Euro in der Haushaltsplanung der Stadt sowie aus verschiedenen Förderprogrammen des Bundes und Landes für Schulbau- und Schulsanierung in Krefeld zur Verfügung. Vorausgesetzt, einige „Pferdefüße“ werden noch zeitig ausgeräumt.

Foto: dpa/Andreas Bischof

Welche das sind und wie das gelingen könnte, darüber hat gestern die Verwaltung die Mitglieder des Bauausschusses informiert. Noch nie in der Geschichte der Stadt ist eine so große Investition in die städtischen Schulen geplant gewesen. Deshalb gibt es eine Projektsteuerung, der fünf interne Arbeitsgruppen zuarbeiten. Sie haben sich die Arbeitsfelder Neubau, Sanierung/Haustechnik/Sanitär, Digitalisierung, Anpassungen an GES-Standards und Sport/Schulen/Versammlungsstätten aufgeteilt. Um eine konkrete Bedarfsanalyse zu erhalten, konnten auch die städtischen Schulen ihren Bedarf und ihre Wünsche auflisten. Daraus ist ein Arbeitskatalog entstanden, der im Laufe der letzten Monate erneut aktualisiert und angepasst worden ist.

Beispielsweise für die Regenbogenschule an der Gladbacher Straße. Ursprünglich war der Ersatz des sanierungsbedürftigen Nebengebäudes und ein Neubau anstelle des bisherigen Pavillons aus den 70erJahren geplant. Inzwischen aber hat die untere Denkmalbehörde das gesamte Ensemble als denkmalwürdig eingestuft. Es muss erhalten bleiben. Eine umgehende Sanierung ist erforderlich.

Geplant ist jetzt ein dreigeschossiger Baukörper entlang der Gladbacher Straße mit einem zweigeschossigen Anbau. Die Bauvoranfrage hierfür ist bereits im Sommer eingereicht worden, mit der Sanierung des Nebengebäudes ist begonnen worden.

Wie bereits berichtet, sind zusätzlich 15 Vollzeitstellen für die Umsetzung von „Gute Schule 2020“ notwendig. Doch die Stellenbesetzung erweist sich laut Verwaltung als schwierig. Während im Fachbereich Schule neun Stellen derzeit im Besetzungsverfahren sind, finden sich für den Fachbereich Zentrales Gebäudemanagement keine qualifizierten Ingenieure. Das sei vor allem deshalb problematisch, weil durch die Personalfluktuation in der Verwaltung sogar noch zwei Mitarbeiter weniger als zu Beginn des Projektes zur Verfügung stehen.

Um Fördergelder nicht zu verlieren, hat die Verwaltung für die dringliche Vergabe der Sanitärarbeiten ein Planungsbüro Ende September beauftragt. Die zuständige Arbeitsgruppe hat begonnen, die in der Ratsvorlage für den 5. Dezember aufgeführten 13 Schulstandorte bis Ende des Jahres zu besichtigen, um die notwendigen Maßnahmen und deren Kostenrahmen festzulegen.

Vor allem im Schulzentrum Horkesgath besteht danach ein größerer Handlungsbedarf als bislang angenommen. Anfang 2018 sollen deshalb hier die Sanierungsarbeiten beginnen. Im nächsten Jahr wird die Arbeitsgruppe zunächst die 30 Schulen besuchen, die ebenfalls Sanierungsbedarf im Sanitärbereich angezeigt haben. Im Jahr darauf sollen die restlichen Schulen folgen.

Schuldezernent Gregor Micus hatte vor kurzem noch versprochen, dass von den 100 Millionen Gesamtinvestitionen kein Euro verloren gehen werde. Deshalb soll ein Unterausschuss gegründet werden, der schnelleres Handeln der Verwaltung ermöglicht.