Schwarzarbeit in und um Krefeld Über sechs Millionen Euro Schaden

Krefeld · Krefelder Hauptzollamt legt Bilanz zur Schwarzarbeit für das Jahr 2023 vor. 713 Arbeitgeber sind überprüft worden.

Regelmäßig kontrollieren Mitarbeiter des Zolls Betriebe rund um Krefeld auf Schwarzarbeit.  

Foto: Zoll Krefeld

Das Hauptzollamt Krefeld hat seine Arbeitsergebnisse im Bereich der Bekämpfung der Schwarzarbeit für das Jahr 2023 vorgelegt. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamtes Krefeld führte im vergangenen Jahr insgesamt 713 Arbeitgeberprüfungen (2022: 781) in den unterschiedlichsten Branchen durch. Es wurden insgesamt 6584 Personen hinsichtlich Ihrer Beschäftigungsverhältnisse überprüft. Im Rahmen ihrer Prüfungen und Ermittlungen leiteten die Zöllnerinnen und Zöllner 2206 Strafverfahren (2545) und 759 Ordnungswidrigkeitenverfahren (1081) ein. Die im Laufe des Jahres 2023 aufgedeckte Schadenssumme beläuft sich auf etwa 6,1 Millionen Euro (10,4 Millionen Euro).

Aufgrund der von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Krefeld eingeleiteten Strafverfahren verurteilten die zuständigen Gerichte die Beschuldigten zu Geldstrafen in Höhe von 894 000 Euro (1 069 000 Euro) und verhängten Freiheitsstrafen von insgesamt über 38 Jahren. Die FKS führt ihre Prüfungen sowohl als verdachtsunabhängige Spontanprüfungen, als Initiativprüfung aus Anlass eigener Risikoeinschätzungen, insbesondere in von Schwarzarbeit besonders betroffenen Branchen, als auch als hinweisbezogene Prüfmaßnahmen durch.

Beginnend mit den Arbeitnehmerbefragungen zu den Arbeitsverhältnissen schließen sich laut den Verantwortlichen des Zolls oftmals langwierige und komplexe Ermittlungen und Geschäftsunterlagenprüfungen an. „Ein Schwerpunkt der Tätigkeit sind weiterhin Ermittlungsverfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität. Bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Krefeld sind mehrere solche äußerst komplexen und umfangreichen Verfahren anhängig. Auch in diesen Fällen stehen die Ermittlungen wegen des Verdachts des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt im Fokus der Ermittlungen“, so der Leiter des Hauptzollamts Krefeld, Heinz Michael Horst. Ziel sei, organisiert agierende Täterstrukturen zu erkennen und zu zerschlagen. Gemeinsam mit der Polizei und der Steuerfahndung werde oftmals in gemeinsamen Ermittlungsgruppen und mit verdeckten Ermittlungsmaßnahmen gegen die Drahtzieher ermittelt.

Die Täter verursachten regelmäßig hohe Sozialversicherungs- und Steuerschäden und verdrängten gesetzestreue Mitbewerber durch unlautere Wettbewerbsvorteile. Bundesweit seien seitens der FKS mehr als 50 Verfahrenskomplexe bearbeitet worden, die von der Staatsanwaltschaft als Organisierte Kriminalität eingestuft würden. Die Tätergruppierungen würden auf unterschiedlichste Weise versuchen, die gesetzliche Beitragspflicht zur Sozialversicherung zu umgehen oder den Sozialstaat zu betrügen und dabei verschiedene Tatbegehungsformen oftmals miteinander kombinieren und erheblichen wirtschaftliche Schäden verursachen.

Das Hauptzollamt in Krefeld mit Sitz in Fichtenhain ist bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit für die kreisfreien Städte Krefeld und Mönchengladbach, sowie für den Rhein-Kreis Neuss und den Kreis Viersen zuständig. Red