Sicherheit: Wache für den Theaterplatz
Die Verwaltung hat Pläne für mehr Sauberkeit und Sicherheit in Krefeld vorgestellt. Sieben neue Stellen für den Kommunalen Ordnungsdienst sind vorgesehen.
Krefeld. Die Kriminalitätszahlen entwickeln sich gut, doch die „gefühlte Sicherheit“ genau entgegengesetzt. Deshalb hat die Verwaltung nun reagiert und unter dem Titel „Handeln und Helfen“ einen Vorschlag für ein neues Sicherheitskonzept für Krefeld vorgestellt. Eine „ständige mobile Wache“ des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) auf dem Theaterplatz, mehr Sauberkeit, mehr KOD-Präsenz in den Stadtteilen, Frank Kollenbroich als neuer Sicherheitsbeauftragter sowie möglicherweise ein Alkoholverbot auf dem Theaterplatz. So sehen die Pläne aus, über die nächste Woche Donnerstag in drei Ausschüssen beraten und möglichst noch im Sommer auf den Weg gebracht werden sollen.
„Das ist etwas, das den Krefeldern extrem unter den Nägeln brennt. Es macht keinen Sinn, aktionistisch zu handeln. Aber das subjektive Sicherheitsempfinden ist in zunehmendem Maße unter Druck geraten“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD). Genau darum geht es, denn die wahre Kriminalität ist in den vergangenen Jahren teils deutlich zurückgegangen. So hat die Polizei im Vorjahr 687 Straftaten weniger gezählt, vor allem im Bereich der Straßenkriminalität
Doch auch die Polizei „begrüßt ausdrücklich die Maßnahme der Stadt, den Kommunalen Ordnungsdienst personell zu verstärken. Nicht zuletzt deshalb, weil wir eng mit den Mitarbeitern dieses Fachbereichs zusammenarbeiten — gerade auch bei Einsätzen im Rahmen des Präsenzkonzeptes Innenstadt“.
Frank Meyer, Oberbürgermeister
Daher glaubt der Krefelder Stadtkämmerer und Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian, „dass dieses umfassende Konzept große Zustimmung finden wird. Und dann werden wir es so schnell wie möglich umsetzen“. Für das gesamte Konzept mit seinen mehr als 20 teils noch nicht bewilligten Einzelmaßnahmen rechnet Meyer mit einem „hohen sechsstelligen, vielleicht sogar einem kleinen siebenstelligen Betrag. Aber das ist es auch wert.“
Allein die elf zusätzlichen Stellen dürften laut Cyprian eine dreiviertel Million Euro an Personalkosten veranschlagen, dazu kommen hohe Posten für die Sicherheit in Parkhäusern oder die Sauberkeit der Grünflächen. „Es wird Mittel und Wege geben, das Konzept mit einer breiten Zustimmung zu realisieren“, sagt er.
Ein noch vager, aber sehr wichtiger Aspekt ist ein mögliches Alkoholverbot auf dem Theaterplatz. Die Stadt prüft das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, das das Duisburger Verbot nach etwa einem Jahr wieder kassiert hat. Definitiv soll es dort aber die ständige Wache des KOD geben — in den Sommermonaten täglich von 7.30 Uhr bis Mitternacht, im Winter von 8 bis 20 Uhr. „Das ist ein kompletter Paradigmenwechsel, was den Theaterplatz angeht. Aber damit möchten wir keinen Menschen in eine Ecke drängen oder ausgrenzen, sondern nur die bestehenden Gesetze des Zusammenlebens einhalten“, beteuert Meyer. Weiterhin soll auch über die Einrichtung eines Drogenkonsumraumes diskutiert werden.
Zudem soll eine Streife des KOD als „City-Service Krefeld“ als Ansprechpartner für Bürger und Einzelhandel eingerichtet werden und mehr KOD-Präsenz in den Stadtteilen geben. Dafür soll der KOD um sieben auf 23,5 Stellen aufgestockt werden.