So hilft das Moltke-Gymnasium in Afrika
Der 12. Juni ist am Moltke-Gymnasium ein Festtag: Schüler feiern das Hilfsprojekt, das seit 25 Jahren Menschen in Äthiopien unterstützt.
Karlheinz Böhm? Wer erinnert sich bei diesem Namen nicht sofort an Kaiser Franz Joseph, den der Österreicher in der Sissi-Trilogie aus den 50er Jahren verkörpert? Den Schülern des Moltke-Gymnasiums ist der inzwischen verstorbene Schauspieler Karlheinz Böhm aber vor allem wegen seines sozialen Engagements heute noch ein Begriff: 25 Jahre ist es her, dass Böhm das Krefelder Gymnasium besuchte, um den Moltke-Schülern von der Arbeit seiner Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ in Äthiopien zu erzählen.
Böhms Auftritt von damals wirkt bis heute nach. Mehr als 100 000 Euro haben Schüler in den vergangenen 25 Jahren durch verschiedene Benefizprojekte — von Partys über Spendenlauf bis Pfandflaschen-Aktion — gesammelt, Brunnen und Krankenhäuser in dem Land im Osten Afrikas gebaut. 2005 eröffnete dort eine Schule — gebaut von 50 000 Euro Spendengeldern des im selben Jahr gegründeten Fördervereins „Moltke-Schüler für Afrika“.
Wenn Anna Mokwa von ihrer Reise mit „Menschen für Menschen“ nach Äthiopien erzählt, dann leuchten ihre Augen. „Das größte Problem ist es, von der Hauptstadt in die unerschlossenen Dörfer zu kommen. Es gibt keine Straßen, keine Brücken. Die Menschen waschen in dreckigen Sümpfen ihre Sachen, es fehlt eigentlich an allem“, sagt sie. „Trotzdem begrüßen dich alle mit einem Lächeln und bieten dir das letzte Essen an, das sie noch haben. Da relativieren sich die Probleme, die man zuhause hat, schnell.“ Schon als Schülerin engagierte sich Anna Mokwa am Moltke für das Afrika-Projekt, inzwischen studiert die 23-Jährige Medizin und ist gemeinsam mit Laura Zecha im Vorstand des Fördervereins.
Und Hilfe ist so einfach: Mit umgerechnet gerade einmal 50 Euro kann man in einem Land wie Äthiopien einer fünfköpfigen Familie die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ermöglichen, für 2500 Euro einen Brunnen bauen. Darauf hatte auch Karlheinz Böhm als Gründer der Hilfsorganisation damals gesetzt. „Wäre es so schwer, wenn jeder von euch einen Euro für die Menschen in Afrika spendet?“, hatte er die Schüler vor 25 Jahren bei seinem ersten Besuch am Moltke-Gymnasium gefragt. Auch Anna Christina Skopalik war damals von dem Vortrag an der Schule ihres Sohnes so beeindruckt, dass sie kurz darauf mit zwölf weiteren Ehrenamtlern eine Krefelder Arbeitsgruppe der Hilfsorganisation ins Leben rief. Bis heute arbeitet die eng mit dem Förderverein am Moltke zusammen.
In der Aula des Moltke-Gymnasiums steigt am Dienstag, 12. Juni, ab 19 Uhr ein Jubiläums-Afrika-Abend. Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ werden über ihre Arbeit berichten, jeder ist eingeladen. Die Moltke-Schüler wollen an die bundesweite Wette der Organisation anknüpfen und bis zum 17. Juli 10 000 Euro Spenden für Äthiopien sammeln. Mehr Infos über die Organisation und Wette gibt es unter menschenfuermenschen.de