Aktionsplan So will Krefeld kinderfreundlicher werden

Krefeld · Wie kann Krefeld kinderfreundlicher werden? Die Stadt legt jetzt einen Aktionsplan vor, der auf Empfehlungen von Jugendlichen fußt. Worum es geht.

Kinder sollen bei der Gestaltung Krefelds künftig mehr eingebunden werden – zum Beispiel in Form von Umfragen.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Vor rund drei Jahren hat die Stadt Krefeld ihre Bemühungen um eine Zertifizierung als „Kinderfreundliche Kommune“ aufgenommen. Jetzt ist ein entsprechender Aktionsplan fertiggestellt worden. Er ist das Ergebnis eines laut Stadt monatelangen Beratungs- und Beteiligungsprozesses und gleichzeitig vorletzter Schritt auf dem Weg zur Vergabe des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“. Der Aktionsplan wird in der kommenden Woche in mehreren Ausschüssen vorberaten, ehe der Stadtrat in seiner Sitzung am 17. Dezember den offiziellen Beschluss fassen kann. Als „Kinderfreundliche Kommune“ möchte die Stadt Krefeld verstärkt an die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen ausgerichtete Rahmenbedingungen setzen und ihre Rechte und Bedürfnisse in der Stadtgesellschaft verankern. Sie sollen künftig intensiver in demokratische Entscheidungsfindungen einbezogen und an städtischen Abläufen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Stadtplanung oder Jugendarbeit beteiligt werden.

Der Aktionsplan fußt auf den 49 Empfehlungen, die der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ der Verwaltung im November 2023 übergeben hat. Diese Parameter hatte der Verein auf Grundlage der zuvor von der Stadt Krefeld erarbeiteten Bestandsaufnahme identifiziert. Über vier Monate führte die zuständige Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit nun einen breit angelegten partizipativen Dialog durch, um den Aktionsplan zu finalisieren. Unter Einbeziehung verwaltungsinterner und externer Akteure fand im März dieses Jahres zunächst ein Zielfindungsworkshop statt, der den Aktionsplan mit konkreten Zielen und passgenauen Maßnahmen angereichert und priorisiert hat. Anschließend konkretisierten Kinder und Jugendliche bei niedrigschwelligen und vielfältigen Beteiligungsformaten zwischen April und Juni den Maßnahmenkatalog mit ihren Empfehlungen.

Der Aktionsplan unterteilt
sich in vier Schwerpunkte

Im finalen Schritt setzten die Beauftragten der eingebundenen städtischen Fachbereiche Ziele, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten für die einzelnen Vorhaben fest – der Aktionsplan war fertiggestellt. Er unterteilt sich in vier Schwerpunkte: Vorrang des Kindeswohls, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, Kinderfreundliche Rahmenbedingungen sowie Information und Monitoring. Zu den 18 Maßnahmen des Aktionsplans gehören beispielhaft die Einführung eines kommunalen Mobilitätstickets, regelmäßige Onlinebefragungen von Kindern und Jugendlichen, die Einrichtung einer Beschwerdestelle oder die Entwicklung einer digitalen Plattform.

„Der Aktionsplan bietet eine umfassende Grundlage, um auf Vorhandenes aufzubauen und den Blick dorthin zu richten, wo noch Entwicklungsmöglichkeiten bestehen. Die aufgeführten Maßnahmen sind das Ergebnis eines langen und intensiven Prozesses der Beteiligung und Beratung: So wird Krefeld kinder- und jugendfreundlicher, und so kann Krefeld die Weichen für zukünftige Generationen richtig stellen“, meint Stadtdirektor und Jugenddezernent Markus Schön. Sabrina Lesch, Leiterin der Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit, sagt: „Ganz besonders stolz bin ich darauf, dass dieser Aktionsplan die Handschrift der Krefelder Kinder und Jugendlichen trägt. Diese Beteiligung war uns von Beginn an ein großes Anliegen. Denn Kinderfreundlichkeit kann nur gelebt werden, wenn die Kinder und Jugendlichen als Expertinnen und Experten ihrer Lebensrealität ein aktives, unmittelbares Mitspracherecht haben.“ Red