Trotz Corona Das können Kinder in den Sommerferien in Krefeld erleben
Krefeld · Bald beginnen die Sommerferien - aber viele bekannte Aktionen müssen ausfallen. Trotzdem gibt es in Krefeld Angebote für Kinder. Ein Überblick.
In dreieinhalb Wochen beginnen die Sommerferien. „Es werden andere Ferien sein als sonst, aber genauso wichtig“, betont Jugenddezernent Markus Schön. Viele Eltern sind in der Zeit auf Betreuungsangebote von Jugendeinrichtungen, Vereinen und der Stadt angewiesen. Doch die meisten Ferienaktionen mussten wegen Covid-19 abgesagt werden. So auch das beliebte traditionelle Spiel ohne Ranzen auf der Stadtwaldwiese. Die Landesregierung hat am vergangenen Samstag jetzt aber weitere Lockerungen der Corona-Vorschriften bekannt gegeben. Zur Freude des Fachbereichs Jugendhilfe, der in den vergangenen Wochen am Programm für die „Krefelder Ferien“ intensiv gearbeitet hat.
Wer einen Platz bekommen will, muss am Montag schnell sein
Kurz vor den Sommerferien ist es Schülerinnen und Schülern nun erlaubt, ihre schulfreien Wochen mit Tagesausflügen, Ferienfreizeiten, Stadtranderholung und Ferienreisen zu verbringen. Unter diesen Voraussetzungen ist es auch der Stadt möglich, Freizeitangebote bereitzustellen. An 43 Standorten können insgesamt 550 Kinder versorgt werden. „Allerdings sind das aufgrund der geringeren Gruppengröße deutlich weniger als in den Vorjahren“, sagt Schön und empfiehlt, bei der Anmeldung schnell zu sein. Ab Montag, 8. Juni, sind Anmeldungen bei der VHS möglich. Nähere Infos dazu gibt es vorab im Internet unter krefeld.de/krefelderferien.
Das Bezirksjugendwerk der Awo Niederrhein hatte in den vergangenen Wochen beklagt, dass große Unsicherheit bei Eltern und Veranstaltern von Ferienfreizeiten herrsche, und vom Land NRW gefordert, einheitliche Standards für Ferienmaßnahmen festzulegen. Die Corona-Maßnahmen hätten sich auch auf Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder in den Ferien ausgewirkt. Dabei haben viele Eltern bereits einen Großteil ihres Urlaubs nehmen müssen.
Nun steht das Konzept der Stadt. „Um die Hygienestandards einhalten zu können, sind rund 50 Aktionen mit jeweils zehn bis 15 Kindern, anstelle von bisher 20 Aktionen mit jeweils 30 Kindern, geplant“, sagt Stadtsprecherin Irene Ehlers. Eine Übersicht auf der Seite der Stadt zeige die Angebote. Möglich werde das durch die hohe Kooperationsbereitschaft der Jugendeinrichtungen, die sich verstärkt beteiligen.
Bereits seit dem 18. Mai können die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wieder eingeschränkt Angebote anbieten. Für die Wiedereröffnung hat die Stadt einen Rahmenhygieneplan erarbeitet. Dieser gilt als Grundlage für die individuellen Hygienepläne der Einrichtungen und beinhaltet klare Bestimmungen für Sauberkeits- und Sicherheitsmaßnahmen.
Alle Kinder werden zu Beginn der Ferienbetreuung mit diesen Regeln vertraut gemacht. Auch die Abstandsvorgaben bleiben bestehen. Wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Diese muss täglich mitgebracht werden. Zudem dürfen die Kinder keine Krankheitssymptome aufweisen oder wissentlichen Kontakt zu infizierten Personen gehabt haben. Da die aktuelle Situation sehr dynamisch ist, heißt es von Seiten der Stadt, können sich die vorgegebenen Standards jederzeit, beispielsweise durch Veränderungen der Corona-Schutzverordnung, ändern.
Das Ferienprogramm der Jugendeinrichtungen steht unter dem Motto „Unser Krefeld“ und ist für Schülerinnen und Schüler von sechs bis zwölf Jahren (bei zweien für neun bis 13 Jahre) geeignet. Dabei werden die Kinder Krefeld erkunden und entdecken und aus vielen verschiedenen Blickwinkeln kennenlernen.
Die Kosten für die Veranstaltungen betragen, inklusive Verpflegung, jeweils 30 Euro pro Kind und Woche. Für das zweite und jedes weitere Kind einer Familie und Beziehern von Grundsicherung, Sozialgeld oder Arbeitslosengeld II betragen die Kosten, bei Vorlage der aktuellen Bescheinigung 21 Euro. Nach der Anmeldung kann zudem ein Antrag auf Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben gestellt werden, wodurch für Familien dann keine Kosten entstehen. Die Teilnahme sei im Vergleich zu anderen Kommunen günstig, so die Stadtsprecherin.
Und es gibt noch weit mehr Ferien-Angebote. Dazu gehören unter anderem das große Wald-Erlebnisdorf auf den Süchtelner Höhen, der Ganztags- und Halbtags-Ferien-Zoo, ein Comic-Zeichenkurs in der VHS, ein Kletter-Feriencamp, ein Bildhauer-Workshop und ein „Walking-Dinner“ im Zoo für Teilnehmer ab 14 Jahren. Hinzu kommen Tennis-, Zirkus- und Soccer-Camps, Stand-up-Paddling, Skizzieren im Freien an der Burg Linn und vieles mehr.
In Kitas startet der „eingeschränkte Regelbetrieb“
Ab nächster Woche startet in Krefeld der „eingeschränkte Regelbetrieb“ in den Kindertagesstätten. Dies ist ein weiterer Schritt hin zum Normalbetrieb. „Die mit den Eltern vereinbarten Betreuungszeiten reduzieren sich dabei um zehn Stunden jeweils, also 35 statt 45 Stunden, 25 statt 35 und 15 statt 25 Stunden Betreuung“, erklärt Markus Schön. Für Härtefälle, die weiterhin auf eine Notbetreuung auch außerhalb dieser Zeiten angewiesen sind, sollen Lösungen gefunden werden. Das heißt im Hinblick auf die Kosten: „Die Eltern zahlen die Hälfte der Gebühren, die andere Hälfte übernehmen das Land und die Kommune.“ Ein entsprechender Dringlichkeitsantrag werde vorbereitet.
In den Sommerferien müssen Kitas drei Wochen schließen
Zu dem Stück Normalität gehört auch die übliche Regelung, dass in den Ferien die Schließungszeiten von drei Wochen in den Kitas normal eingehalten werden. „Ich bitte um Verständnis, dass die Kolleginnen und Kollegen im Betreuungssystem ihren Sommerurlaub nehmen. Sie haben während der kompletten Krise gearbeitet, um die Notbetreuung zu gewährleisten“, sagt Schön. Die Schließungszeiten sollten Eltern bei ihrer Ferienplanung berücksichtigen.