Politischer Aschermittwoch Soziale Gerechtigkeit hier und in Europa

Krefeld · Frank Meyer und Michael Grosse werben für demokratische Werte.

Beim Politischen Aschermittwoch der SPD auf der Bühne (v.l.): Benedikt Winzen, OB Frank Meyer, Carolin Holtey, Generalintendant Michael Grosse, Landtagsabgeordnete Ina Spanier-Oppermann und Ralph-Harry Klaer.

Foto: Bischof

Das gemeinsame Europa beginnt vor der eigenen Haustür: Mit Frieden, offenen Grenzen, der Schaffung von Arbeitsplätzen, einem Verbraucherschutzgesetz und der Absage gegen rechtes Gedankengut. Nicht nur im Hinblick auf die bevorstehende Europawahl am 26. Mai ist das Thema Europa das Hauptaugenmerk von Parteichef Ralph-Harry Klaer, Fraktionschef Benedikt Winzen, Oberbürgermeister Frank Meyer und Gastredner Generalintendant Michael Grosse beim Politischen Aschermittwoch der SPD bei Gleumes. Sie alle werben angesichts der erstarkenden Rechten in den Landesparlamenten für demokratische Werte, Gerichtigkeit, Pluralität und Einigkeit.

„Europa kann eine ganze Menge, es sind die vielen Kleinigkeiten im Alltag, ohne die es viel dunkler wäre“, betont Frank Meyer und fordert alle auf, zur Wahl zu gehen. Dass die beste Wahl dabei die SPD für ihn ist, lässt er natürlich nicht unerwähnt. Doch entscheidend ist letztendlich für ihn, dass bei der Europawahl die pro-demokratischen Parteien viele Stimmen bekommen.

Freiheit der Nation ist anders
als Freiheit des Individuums

Michael Grosse ist in der DDR aufgewachsen und hat dem Fall der Mauer seine freie und ortsungebundene künstlerische Entfaltung zu verdanken. Er nennt Besonderheiten der EU, um dann am Beispiel seiner großen Liebe zu Ungarn den Wandel hin zu einem zusehends antidemokratischen Staat aufzuzeigen. „Dazu muss man wissen, dass Ost und West ein anderes Verständnis von Freiheit haben“, sagt Grosse. Während im Osten die Freiheit der Nation das Wichtigste sei, ginge es im Westen um die Freiheit des Individuums. Was in Ungarn derzeit fehle, sei die Erkenntnis, dass die Freiheit der Nation nur möglich ist, wenn Individuen sich freiheitlich für die Freiheit einsetzen.

Dass die SPD gegen innere und äußere Grenzen ist und für ein soziales Europa kämpft, hatte Ralph-Harry Klaer eingangs erwähnt und damit Benedikt Winzen die Bühne für Krefeld bereitet. „Wir haben die Stadt aus dem jahrzehntelangen Stillstand heraus geholt.“ Frank Meyer erinnert dazu an das Ende des Haushaltsdefizits, die riesige Investition in Krefelder Schulen und die niedrigste Arbeitslosenquote seit 25 Jahren.

„Im Gegensatz zu anderen schauen wir nicht weg, sondern packen es an“, sagt Meyer. So zum Beispiel bei der Schließung des Bordells an der Mevissenstraße. Ohne rechtmäßige Erlaubnis und mit dubiosen Zahlungen an die Stadt, bleibe Unrecht Unrecht und müsse so behandelt werden. Das sei das Grundverständnis der Sozialdemokratie.