Wahlkampf SPD will bei Kandidaten-Suche lieber für sich sein

Die Vorstellung der Kandidaten für die Ehrmann-Nachfolge wurde für Mittwoch angekündigt. Aber die Türen bleiben zu.

Wahlkampf: SPD will bei Kandidaten-Suche lieber für sich sein
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Siegmund Ehrmann geht. Nach 15 Jahren ist im September Schluss für den „halben Krefelder“ in Berlin. Dort hatte er, der mit seiner Familie lange auf der Stadtgrenze in Niep gewohnt und die Nähe zu Krefeld gelebt hat, die Interessen der Krefelder für die SPD vertreten. Und ein besonderes Profil erworben.

Das des Kultur- und Medienpolitikers, kein Leichtgewicht in der Fraktion, den sie auch in der Bundeshauptstadt gern nach seinem Rat gefragt haben. Einer, der in Krefeld unter anderem im Jazzklub Krefeld, im Umweltzentrum Hüls und im Förderverein der Musikschule aktiv war. Am Mittwoch stellen sich die Krefeld gänzlich unbekannten Nachfolge-Aspiranten vor. Hinter verschlossenen Türen. Wenn man denn kein SPD-Mitglied ist. Geplant sind drei Vorstellungsrunden. Sie kommen aus Moers und Neukirchen—Vluyn, die ebenfalls zum Wahlkreis gehören. Die hiesigen Genossen hatten darauf verzichtet, im Krefelder Norden einen eigenen Aspiranten ins Rennen zu schicken, der sich dort mit der Ur-Krefelderin Kerstin Radomski messen soll. Dafür hatten sie im Süden (gemeinsam mit dem Rheinkreis Neuss), wo CDU-Platzhirsch Ansgar Heveling kaum zu schlagen sein wird, Uerdingens ehemalige Karnevalsprinzessin nominiert.

Der Unterbezirk Wesel unter der Federführung des Kamp-Lintforter Landtagsabgeordneten Rene Schneider hatte gleich fünf parteiinterne Kandidaten bekannt gegeben, von denen nach dem Absprung von Andreas Albrecht noch vier übrig geblieben sind. Die Moerserinnen Sabine Groß und Silvia Rosendahl, die Neukirchen-Vluynerin Elke Buttkereit und als einziger Mann Atilla Cikoglu, ebenfalls aus Moers. Dies „parteiöffentlich“, also nicht für Besucher ohne Parteibuch, auch die Presse ist als Ohr der Öffentlichkeit nicht willkommen. Krefelds Parteichef Ralph-Harry Klaer verweist auf Schneider. Der sagt´: „Wir haben diskutiert und sind zu der Auffassung gekommen, dass die SPD die Kandidaten so erstmal kennenlernen kann.“

Am Mittwoch also in Krefeld, am 2. September in Neukirchen-Vluyn, am 9. in Moers. Und am 30. September in Moers wird gewählt. Dann mit Medien.