Spielwaren Hüüldopp ist seit 30 Jahren Paradies für Kinder

Von der Schnappsidee zur Erfolgsgeschichte: Bei Hüüldopp gibt’s, was Kinderherzen freut.

Foto: Andreas Bischof

Vor 30 Jahren hat Ralf Brender, der Inhaber von Spielwaren Hüüldopp, noch Schaukeln, Puppenbettchen oder Schaukelpferde selbst geschreinert. Die Zeiten sind vorbei. Die Spielwarenwelt ist mit den Jahren anders und bunter geworden — auch wenn es dort immer noch Holzspielzeug gibt, nachhaltig und wertvoll. Es hat sich in den drei Jahrzehnten aber noch mehr geändert an der Evertsstraße 30. Wegen des Internets hat Brender nicht nur die Schreibweise des Geschäftsnamens geändert. Er reagiert auch auf andere Weise auf neue Herausforderungen. „Zuerst haben wir Hülldopp geschrieben“, erläutert der Inhaber den Krefelder Namen für den Brummkreisel, der den Laden gemeinsam mit seiner Frau Birgit führt. „Später haben wir festgestellt, dass ein Wort mit zwei ,ü‘ im Internet immer ganz oben in der Suchmaschine erscheint. Es ist eine bessere Präsenz, uns zu finden. Auch bei Facebook sind wir gut aufgestellt.“

Dass er ein erfolgreich bestehendes Spielwarengeschäft eröffnen würde, kam eigentlich auf Umwegen: „Ich habe auf Lehramt studiert. Als ich das zweite Staatsexamen abgelegt hatte, gab es die Lehrerschwemme und nur befristete Angestelltenverhältnisse. Ein Freund, der Innenarchitektur studiert hatte, machte es mir in Mönchengladbach vor“, erzählt Brender. „Idealistisch und aus dem Bauch heraus, auch ein wenig blauäugig, habe ich das Spielwarengeschäft eröffnet. Hier war zuvor ein Laden für Stoffe und für Fenster und Türen untergebracht.“

Hüüldopp hat Erfolgsgeschichte geschrieben. Auch wenn sich der Inhaber erst kaufmännisch orientieren musste. „Aus dem Händler mit Bauchgefühl wurde ein Kaufmann, der wusste, was zu kaufen und zu verkaufen war.“

Mittlerweile hat er sich einem Verband von Gleichgesinnten angeschlossen, dem Arbeitskreis richtiges Spielzeug (ARS). „Der deutschlandweite Verbund hilft. Wir tauschen uns aus und wissen früh, was in München läuft oder in Flensburg, können reagieren und das Sortiment umgestalten.“ Der Einzelhandel habe sich verändert, betont der Geschäftsmann. „Erst kam Toys’R’Us, die zu ihrer Zeit Unruhe gebracht haben“, sagt Brender. „Das war jedoch harmlos gegenüber Amazon, Alibaba oder auch E-Bay.“ Die Frage laute: „Was machen wir damit? Wie soll der Einzelhandel reagieren?“

Die Stärke der Händler vor Ort gegenüber dem Internet sei, mit den Leuten zu reden. „Wir sind kommunikativ. Will man einen Fußball kaufen, kommen im Netz ungezählte Angebote. Wir können fragen, für welches Alter er ist, was man damit machen kann, welches der geeignete ist. Im Gespräch wird stets das Richtige gefunden, selbst wenn es zwangsläufig etwas teurer ist.“

Drei Mitarbeiter bilden das Hüüldopp-Team, das durch eine oder zwei Aushilfen verstärkt werden kann. Und dass das Spielwarengeschäft das 40-jährige Jubiläum erreicht, ist für Ralf Brender nicht undenkbar.