Sportplätze Stadtrat in Krefeld soll im Juni den Weg für neuen Sport-Masterplan freimachen

Krefeld · Dezernent Markus Schön will sich die Rückendeckung der Fraktionen für die Modernisierung von mehreren Sportplätzen holen. Zudem stehen Turnhallen, Schwimmbäder und Eishallen im Fokus der Zukunftsplanung.

Am Rundweg in Uerdingen könnte in Zukunft neben dem Sportplatz eine Turnhalle für ein Sportzentrum entstehen.

Foto: Ja/Samla

Die Ratssitzung am 23. Juni könnte eine zukunftsweisende sein für die Krefelder Sportlandschaft. Dann sollen die Politiker einem „Sport-Masterplan“ der Verwaltung ihre Zustimmung erteilen und damit den Weg freimachen für die Neustrukturierung von Sportplätzen- und hallen. „Ziel ist es, vor der Kommunalwahl eine Entscheidungsgrundlage vorzulegen, über die abgestimmt werden kann“, sagt Sportdezernent Markus Schön. Es sollen Grundsatzentscheidungen getroffen werden, die im Zuge der Sportstättenkommission in den vergangenen Monaten ausgearbeitet wurden. Unsere Redaktion stellt die wichtigsten Eckpunkte der Planung vor.

Sportplätze: Wie bereits berichtet, will die Stadt sich von mehreren der insgesamt 18 Sportanlagen aus Kostengründen trennen. „Gleichzeitig werden wir aber auch mehrere Anlagen sanieren, es kann also nicht von einer Einsparung gesprochen werden“, sagt Schön. Wegfallen oder auslaufen sollen die Sportplätze am Schroersdyk, im Kaiser-Wilhelm-Park, in Gellep und an der Randstraße. Modernisiert und umgebaut werden gleichzeitig die Anlagen an der Horkesgath, am Sprödentalplatz, die Hubert-Houben-Kampfbahn, am Löschenhofweg und an der Gladbacher Straße. Die betroffenen Vereine sollen an anderen Standorten eine neue Heimat finden, könnten aber auch auf ihren alten Anlagen bleiben, „wenn sie sich dann bewusst sind, dass nicht mehr in die Zukunft der Plätze investiert wird“, so Sportamtsleiter Oliver Klostermann. Besonders bei Viktoria Krefeld hatte man sich zuletzt Sorgen um die „Verlegung“ auf eine andere Sportanlage (Horkesgath/Hubert-Houben) gemacht.

Sporthallen: Der Mangel an Sporthallen ist dramatisch. In fünf Stadtbezirken besteht eine Unterversorgung an Hallenzeiten für den Sportunterricht. Deshalb wird offen über mögliche Zukunftsszenarien diskutiert. Eine Möglichkeit wäre laut Schön ein Hallenneubau am Rundweg, der Heimat des VfB Uerdingen. So hätte die Analyse zur Nutzung der Sportstätten klar ergeben, dass der Rundweg aufgrund des Vereins- und Schulnutzung ein besonders wichtiger Sport-Standort sei und gleichzeitig in Uerdingen ein hoher Bedarf an Hallenzeiten bestehe.

Ein weitere Möglichkeit wäre ein größerer Hallenkomplex im Zuge des Gesamtschulneubaus in Fischeln.

Eishallen: „Und dann müssen wir über Synergien nachdenken. Beispielsweise die Vorteile einer nachbarschaftlichen Nutzung von Eis- und Turnhalle“, erklärt Schön. Konkrete Pläne dazu gebe es zwar noch nicht. Dennoch sei absehbar, dass es aufgrund der veralteten Technik (Ammoniak-Anlagen) neue Pläne für die Krefelder Eishallen auf der westlichen Seite der Westparkstraße (Rheinland- und Werner-Rittberger-Halle) geben müsse. Ein neues Gutachten soll dazu erstellt werden.

Schwimmbäder: Während bereits Gutachten für das Badezentrum und das Freibad in Hüls vorliegen, müsste laut der Sportverwaltung jetzt zusätzlich eine weiter fassende „Betrachtung der Krefelder Bäderlandschaft“ erfolgen. Heißt konkret: Es müssen die Fragen geklärt werden: „Welche und wie viele Wasserflächen braucht die Stadt?“. Der Bedarf ist vor allem in der Innenstadt groß, wo laut Verwaltung auch die Schwimmerziehung im Rahmen des Programms „Krefeld schwimmt“ hauptsächlich ansetzen soll. Allein die Wasserflächen fehlen. Eine mögliche Perspektive: Die sanierungsbedürftige Turnhalle an der Gerberstraße könnte im Keller mit einem Lehrschwimmbecken versehen werden. „In der Innenstadt muss es die Möglichkeit geben, Schwimmen zu können“, so Schön.