Meinung Die AfD als Opfer im „Kampfmodus“
Meinung · Der Hallenbetreiber kündigt den Vertrag mit der AfD. Die nun laufende Debatte und der Rechtsstreit spielen den Rechtspopulisten in die Karten. Ein Kommentar.
„Wir wollen am Donnerstag hier rein und unser Rechtsstaat sollte auf unserer Seite sein.“ Mit diesen Worten unterlegt AfD-Kreissprecher Kay Gottschalk bei Facebook ein Foto, das ihn vor der Albert-Mooren-Halle zeigt. Ebenso ist auf der Seite der sogenannten Alternative für Deutschland zu lesen, dass man nach der Kündigung durch den Hallenbetreiber nun im „Kampfmodus“ sei. Zudem werden Presseanfragen zum Thema zügig und „gerne“ beantwortet. Die Lage ist klar: Die kurzfristige Absage und der nun stattfindende „Kampf“ vor Gericht spielen der AfD in die Karten. Die Rechtspopulisten sind in der oft von ihnen eingenommenen Opferrolle.
Wird die umstrittene Beatrix von Storch nun am Donnerstag in Oedt reden? Oder fällt der Neujahrsempfang der AfD ins Wasser? Was auch immer das Gericht entscheiden wird, eins steht schon jetzt fest: Die kurzfristige Kündigung des Mietvertrages seitens des Pächters war keine gute Idee. Denn allein schon die nun entstandene Debatte bietet der AfD-Veranstaltung ein Forum, das bei einem normalen Verlauf des Mietgeschäftes bei weitem nicht so groß gewesen wäre.
Sollte die AfD den Rechtsstreit gewinnen, werden Kay Gottschalk und von Storch ihren Anhängern das erzählen, was sie hören wollen. Und vor der Halle darf man auf ein klares und friedliches Zeichen gegen Rechts hoffen. Das muss die AfD, von der Teile vom Verfassungsschutz als „Prüffall“ eingestuft sind, aushalten. Genauso wie die demokratische Gesellschaft die AfD aushalten und sie inhaltlich widerlegen muss.