Willich/Tönisvorst: Die Salzlager sind voll „Wir sitzen auf dem Streusalz“

Willich/Tönisvorst/Kreis Viersen · Der Winterdienst in Tönisvorst und Willich ist bereit für den großen Einsatz. Dieser blieb bislang wegen des milden Winters aus. Gestreut werden musste nur vereinzelt, weshalb die Salzlager gut gefüllt sind.

Streufahrzeuge auf den Straßen in der Region sind in dieser Wintersaison schwer zu finden. Das Foto von Friedhelm Reimann stammt deshalb aus dem Archiv.

Foto: Freidhelm Reimann/Reimann, Friedhelm (rei)

„Der Winterdienst hat für uns bereits im Oktober begonnen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Geräte einsatzbereit gemacht und die weitere Logistik wie Streukisten an Schulen und Verwaltungsgebäuden bestückt. Aktuell haben wir 13 Streutage dokumentiert“, sagt Georg Klimasek als Winterdienstleiter der Gemeinschaftsbetriebe Willich. Aufbewahrt wird das Streugut lose in dafür vorgesehenen Boxen. Insgesamt verfügt die Kommune über 300 Tonnen, weiß Toni van Cleef von der Stadt Willich und in der Verwaltung der Gemeinschaftsbetriebe tätig. Diese Menge reicht aus. „Geplant haben wir den Durchschnitt von 36 Streutagen. Auf diese Häufigkeit ist der Lagerbestand ausgerichtet“, so van Cleef. Das Salz wird „zu einem Preis auf der Basis eines Einkaufverbundes erworben. Die Ware kommt aus einem regionalen Salzbergwerk.“

Neben dem Salz setzt die Kommune auch alternative Mittel wie Eifel-Lava-Granulat ein. Dieses Mittel hat im Punktstreudienst sowie auf Rad- und Gehwegen Priorität, weil es eine hohe abstumpfende Wirkung hat, so van Cleef. „Wenn der Winter nun stärker sein Gesicht zeigt, können wir insgesamt zwei Unimogs, zwei Ackerschlepper und drei Kleinschlepper mit Räumschilden und Streuern in den Einsatz schicken. Weiterhin stehen zusätzlich zehn Pritschenwagen im Punktstreudienst und insgesamt 37 Kolleginnen und Kollegen, teilweise im Schichtdienst, zur Verfügung“, ergänzt Klimasek zum Thema Winterdienst in Willich.

In Tönisvorst werden die Straßen durch Hamelmann geräumt

Tönisvorst fällt beim Winterdienst aus dem üblichen Rahmen. „Wir betreiben ihn nicht selbst, sondern haben ein Unternehmen damit beauftragt“, sagt Stadtsprecherin Catharina Perchthaler. Die Kempener Firma Hamelmann kümmert sich darum, dass die „verkehrswichtigen Straßen in Tönisvorst, die ÖPNV-Linien sowie die benutzten Straßen und Wege im Schulbusverkehr“ verkehrssicher sind. Für den Radweg von Vorst nach St. Tönis über die Schlufftrasse, so Perchthaler, sei jedoch die Stadt zuständig. Für eis- und schneefreie Gehwege sind die privaten Grundstückseigentümer verantwortlich. Aber auch die Stadt, die den Winterdienst vor und an ihren Liegenschaften versieht. Was in diesem Jahr bislang noch nicht nötig gewesen sei. 30 Tonnen Streugranulat hat die Kommune auf Lager sowie 40 Tonnen reines Salz in einem Silo. „Das wird aber nur bei überfrierender Nässe genötigt. Das heißt: „Wir sitzen seit zwei Jahren auf dem Salz“, so Perchthaler.

Die Kosten für den Winterdienst kann Perchthaler nur überschlagen: „Nach den vorliegenden Zahlen der letzten drei Jahre beträgt der Durchschnitt der Kosten etwa jährlich zwischen 80 000 bis 100 000 Euro.“ Das Thema einer Einführung einer Winterdienstgebühr sei im Fachausschuss kontrovers diskutiert worden – mit dem mehrheitlichen Ergebnis auf eine Einführung zu verzichten.

Der Kreis Viersen hat ein neues Silo in Betrieb genommen

Gut aufgestellt in Sachen Salzaufbewahrung ist der Kreis Viersen. Im August wurde ein neues Salzsilo mit einem Fassungsvermögen von etwa 180 Tonnen auf dem Baubetriebshof des Kreises Viersen in Viersen aufgebaut. Das Silo mit einem Lager aus Holz – misst etwas mehr als 17 Meter. Das Streusalz für den Winter wurde danach eingelagert. Zuvor wurde es in einer Halle aufbewahrt, in der viel Metall verarbeitet war. Was nicht optimal ist, da Salz das Material angreift. Gekauft wird das Streugut im Sommer, wenn es günstiger angeboten wird, hatte Bernd Wiemann, Leiter des Baubetriebshofs, bei der Vorstellung des Silos gesagt.