Stadtbad: Die Frist läuft Ende März ab
In 15 Tagen endet Option für Architekten Lucas und Schwittmann. Neue Planer stehen in den Startlöchern.
Krefeld. Die Uhr läuft ab: In 15 Tagen endet die Bindungsfrist der Verwaltung, mit den Krefelder Architekten Rainer Lucas und Jürgen Schwittmann einen Optionsvertrag für das Stadtbad Neusser Straße abzuschließen. Diese Frist wird nur verlängert, wenn die Planer einen Investor vorweisen können. Die sind trotz der Rückschläge in den vergangenen Jahren zuversichtlich, kurzfristig noch einen Geldgeber zu präsentieren. Schwittmann: „Es laufen Gespräche auf Hochtouren“.
Nach Ostern wollen Lucas und Schwittmann gemeinsam mit Baudezernent Martin Linne den Status verkünden. Einen möglichen Namen wollen sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten. Nach ihren Plänen soll an der Neusser Straße ein Thermalbad mit Wellness-, Fitness- und Reha-Angeboten entstehen. „Die Grundidee bleibt“, sagt Schwittmann, aber einige Komponenten würden erneut überdacht. In dem ursprünglichen Konzept hatten die beiden Architektenbüros als Ergänzung Geschäfte, Wohnungen, Büros, Praxen und Restaurants ins Auge gefasst. Schließlich muss sich die Investition von geschätzt 25 Millionen Euro auch im laufenden Betrieb rechnen.
Interessenten für das denkmalgeschützte Gebäude an der Neusser Straße gab es seit der Schließung im Jahr 2000 reichlich. Realisiert werden konnte bisher keins der verschiedenen Konzepte. Meist zogen in letzter Sekunde die Investoren ihre Zusage zurück. Als im vergangenen Jahr ein türkischer Investor die Revitalisierungspläne des Moerser Architekten Jochem Bellinger platzen ließ, sprach sich der Stadtrat für einen Optionsvertrag mit Lucas und Schwittmann aus. Die sechsmonatige Bindungsfrist hat Anfang Oktober begonnen. Doch unterschrieben ist der Vertrag bis heute nicht.
Bis zum Ende der Bindungsfrist führt die Stadt keine Gespräche mit anderen Interessenten. Dabei steht das Kölner Planungsbüros Gassen & Wasser in den Startlöchern. Stephanie Vera Gassen hat sich auf die Revitalisierung denkmalgeschützter Objekte spezialisiert.
Nach den Worten ihres Vaters Bruno Wasser haben sie vor Monaten auf Bitten der Stadt ein Konzept fürs Stadtbad vorgelegt. Das sieht in dem Gebäude ein Türkisches Bad (Hamam) vor, ergänzt von Seniorenwohnungen und Kleingewerbe. Einzelhandelsflächen sind dort nicht geplant. Als Investor haben sie einen türkischen Unternehmer an der Hand. „Wenn die Stadt grünes Licht gibt, gehen wir sofort an den Start“, erklärt Wassen. Das wird auch Zeit, denn der Zahn der Zeit nagt an dem leerstehenden und unbeheizten Gebäude.