Stadtentwicklung: Bürgervereine wollen mitreden
Bürgervereine diskutieren über Konzepte zur Stadtentwicklung.
Krefeld. Ein Appell schallt laut durch den Saal: "Die Innenstadt gehört uns allen!" Der Ausrufer ist Hans Jürgen Herzog, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine (AKB) und er richtet sich bei der Mitgliederversammlung an die Vorsitzenden der Vereine und deren Mitglieder.
Herzog fordert die Bürgervereine auf, sich in die Diskussion um die städtebauliche Entwicklung rund um den Theaterplatz aktiv einzumischen. Neben den Vorzeigeprojekten Theater und Mediothek gebe es nur unerledigte "Baustellen", mahnen die AKB-Mitglieder.
Zum Beispiel die Zukunft des Horten-Hauses, die Frage nach der Modernisierung des Seidenweberhauses oder alternativ nach dem Neubau eines Veranstaltungs- und Kongresszentrums. Dazu zähle auch die Nutzung von Volksbankgebäuden nach dem Umzug der städtischen Bediensteten aus dem Stadthaus bis hin zu einem Neubau eines technischen Rathauses gemeinsam mit der Sparkasse. Nicht zu vergessen sei die von der Stadt gewollte oder geduldete Drogenszene rund um den Theaterplatz - mitten in der "guten Stube" Krefelds.
Zunächst sollten die Kosten für die Instandsetzung von Seidenweber- und Stadthaus ermittelt werden, anschließend der Aufwand für alternative Neubauprojekte, fordert Herzog. Nötig sei auch ein Gebäudemanagement, damit die vorhandenen Immobilien nicht weiter verfallen. Gestützt werden die Aussagen der AKB-Mitglieder durch den Arbeitskreis Stadtentwicklung, dem auch ein Architekt und ein Hochschulprofessor angehören.
Die Stadt habe bereits diverse Gutachten in Auftrag gegeben und damit Geld verschwendet beklagt BV-Süd-Vorsitzender Bernd Albrecht. Das zeige, dass die Verantwortlichen keinen Plan haben und selbst nicht wissen, was sie wollen.
Sein Vorschlag: ein Thesenpapier und anschließende Diskussion mit den Bürgern. Stefan Mengden vom BV Forstwald geht noch einen Schritt weiter und will die Menschen mobilisieren - wenn nötig bis zum Bürgerbegehren.
All diese Themen sollen auch im Rahmen einer Veranstaltung der Bürgerinitiative Theaterplatz diskutiert werden. "Hier sollte sich jeder persönlich einbringen", empfiehlt BV-Inrath-Vorsitzender Rolf Hirschegger. Die Vorschläge der Bürgerinitiative zu einem Verbleib der Drogenszene auf dem Theaterplatz lehnt die AKB jedoch ab.