Stadthaus wird nicht abgerissen

Die Zukunft des Bauwerks ist dennoch ungewiss.

Krefeld. Auch wenn beide Krefelder Baudenkmäler einer völlig unterschiedlichen Nutzung unterliegen, so hat beiden der Zahn der Zeit übel mitgespielt. Krematorium und Stadthaus geht es schlecht und so hatte der Denkmalausschuss die Prüfung verschiedenster Wiederbelebungsversuche auf seiner Tagesordnung.

Zunächst hatte das Krematorium nach der Ofensanierung im Januar wieder in Betrieb gehen sollen, doch daraus wurde nichts: Eindringendes Grundwasser legte die Anlage lahm. Auch für das marode Stadthaus gab es keine weitere Entscheidung, sondern lediglich einen Sachstand durch Piet Reymann vom Krefelder Architekturbüro.

Der Architekt präsentierte die Untersuchungsergebnisse zum Zustand des in den Jahren 1950 bis ’53 errichteten Gebäudes. Danach sei es in einem erbärmlichen Zustand und dringend sanierungsbedürftig. Dies sei machbar, aber: „Die Sanierung des Gebäudes würde rund 20 Millionen Euro kosten.“

Darüber zu befinden, ob diese Variante oder ein Neubau für rund 40 Millionen Euro in Frage komme, war nicht Gegenstand der Sitzung. Wohl aber waren sich alle Parteien darüber einig, dass zumindest ein Abriss des Baudenkmals nicht in Frage komme.

Vom Ausschuss in die Denkmalliste aufgenommen wurden während der Sitzung die Wohnhäuser Klever Straße 8 und 23, Grenzstraße 55 und Wilhelmshofallee 74.

Außerdem teilte Gerhard Hanisch von der Unteren Denkmalbehörde mit, dass das Haus Konventstrasse 11 in Hüls laut Anordnung der Bezirksregierung in Düsseldorf als Denkmal einzutragen sei.

Eigentümer Marcus Haberstroh jedoch wusste davon nichts: „Im Denkmalausschuss? Das hat mir niemand gesagt. Für mich ist das eine wirtschaftliche Katastrophe“, erklärte der Café-Betreiber auf Nachfrage der WZ.

Das Haus ist unbewohnt und baufällig. Als Haberstroh es kaufte, um sein daneben liegendes Cafe auszubauen, stand es noch nicht unter Denkmalschutz. „Jetzt habe ich mein Geld für die Planung meiner Erweiterung in den Wind geschossen. “ ten