Stadtteile Anlieger fühlen sich "eingekreist und eingemauert"

Das neue Wohn- und Gewerbegebiet an der Ecke Schönwasserstraße/Glockenspitz sorgt für Ärger.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Anlieger des neuen Wohn- und Gewerbegebietes an der Ecke Schönwasserstraße/Glockenspitz fühlen sich von den jetzt geplanten Häusern „eingekreist und eingemauert“ und von der Verwaltung nicht ernst genommen.

Insbesondere das Gewerbehaus am Kreuzungsbereich werde nach den neuen Verwaltungsberichten groß wie ein Möbelzentrallager. Ein Bauhaus sei nichts dagegen. „Wir sind doch nicht dumm und sehen das nicht“, sagen die Anlieger in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Ost. Und an die Politiker: „Wie können Sie das den Bürgern zumuten?“ Anwohner Rainer Bardenberg ärgert sich, dass die Bedenken und Anregungen aus der Bürgeranhörung für den B-Plan 797 im Jahr 2015 so gut wie gar nicht berücksichtigt wurden. „Nur die Fluchtlinie an der Schönwasserstraße wurde beachtet.“

Jetzt sei vielmehr eine noch größere Gebäudehöhe von 14 Metern statt bisher elf Metern möglich. „Das steht in der Niederschrift einer Sitzung, die wir auch besucht haben. Davon haben wir nichts gehört, wie kommt das hinein?“, fragt der engagierte Mann und bezieht seine Mitstreiter in das „wir“ ein. „Die Niederschrift ist nicht in Ordnung.“

Die Höhe des Gewerbegebäudes von elf Metern sei in Richtung der bestehenden Häuser um drei Meter reduziert worden, erklärt Bardenberg weiter.

Die größere Höhe von 14 Metern an der Glockenspitz sei hingegen gleichzusetzen mit fünf Etagen und einem weitaus größeren Volumen. Bardenberg: „Es wird das größte Gebäude von Krefeld in Südlage einer Bebauung.“

Außerdem seien auch die Wohnbebauung verdichtet und vier oder fünf der geplanten Gebäude um 90 Grad gedreht worden. Die Folge: „Wir bekommen zwei Monate im Winter keine Sonne mehr“, sagt Bardenberg. „Die Gärten der neuen Häuser sind Nordgärten, die sehen nie Sonne.“

Auch an der Violstraße würden mehr Einheiten entstehen als geplant. Bardenberg: „Jetzt sind Reihenhäuser eingezeichnet, keine Einfamilien- oder Doppelhäuser mehr. Damit verbunden ist ein höheres Verkehrsaufkommen. Schon jetzt stehen die Autos an der Schönwasserstraße in die Glockenspitz oftmals bis zur Tiergartenstraße.“

Die Parkplätze, die um 60 auf gleich 260 erhöht wurden, und die eine Zufahrt an der Schönwasserstraße bekommen werden, steigerten das Problem. Bisher haben die Anlieger keine Antwort auf die Frage erhalten, wer in das Gewerbehaus einziehen wird. „Ist es Gastronomie, ein Sportgeschäft, ein Fitnessstudio, Handwerk oder das oft genannte Lebensmittelgeschäft? Gegenüber an der Glockenspitz haben wir alles.“