Schuften in den Sommerferien

17 Jugendliche aus sieben Ländern bauen Spielfläche und Gartenhaus im Kindergarten.

Krefeld. Es ist heiß. Die Luft steht. Kein Windstoß zieht vorüber. Stattdessen: wolkenloser, hellblauer Himmel so weit das Auge reicht. Genau richtig, um faul im Freibad zu liegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Ferien und Sonnenschein.

Welcher Jugendliche denkt da schon ans Arbeiten? Und doch gibt es einige, die sich trotz Hitze und freier Zeit nicht vor körperlicher Arbeit scheuen. Beim internationalen Jugend-Workcamp haben in den vergangenen drei Wochen 17 fleißige Helfer aus sieben Nationen das Außengelände im städtischen Kindergarten an der Feldstraße neu gestaltet.

"Entstanden sind in dieser Zeit eine Wasserspielanlage, schattige Plätze mit Sonnensegeln, ein Zauberwald, eine Rennstrecke für Bobbycar und Co. und ein neues Gartenhaus", sagt Matthias Pasch vom Fachbereich Grünflächen. Zum elften Mal hat der Fachbereich Jugendhilfe der Stadt Krefeld das Workcamp-Projekt mitorganisiert.

Geplant war es, innerhalb von 21 Tagen durch die Mithilfe der Workcamp-Teilnehmer aus Russland, Estland, Armenien, Japan, Dänemark, Frankreich und Deutschland eine attraktive Spielfläche für die Kindergartenkinder zu schaffen. Aber nicht nur das Ergebnis stand im Vordergrund: Bei der gemeinsamen Arbeit und bei Ausflügen in und um Krefeld haben sich die Jugendlichen aus aller Welt kennen gelernt.

Bis auf das neue Gartenhaus haben die Jugendlichen bis gestern alle Baupläne umgesetzt. Damit aber auch das bis zur Abreise am Samstag fertig ist, hat Hitomi Kasada die letzten noch ausstehenden Arbeiten mit großem Schwung in Angriff genommen.

Mit einem Pinsel in der linken und einem Eimer Holzschutzlasur in der rechten Hand streicht die aus Japan stammende junge Frau sorgfältig über die hellen Holzlatten. Sehr ordentlich und mit hoch konzentriertem Blick lässt sie den Pinsel über das Holz gleiten. Immer so und immer im selben Takt: von links nach rechts und von rechts nach links.

So wie auch die anderen Workcamp-Teilnehmer, geht Hitomi ihren Aufgaben sehr gewissenhaft nach. Die körperliche Arbeit macht ihr nichts aus. Ganz im Gegenteil. Da Hitomi seit Januar in Regensburg einen Deutschkurs belegt, ist die Arbeit im Freien ein willkommener Ausgleich. "Bald muss ich wieder zurück nach Regensburg und weiter Deutsch lernen. Dabei hat mir die Arbeit hier so viel Spaß gemacht", erzählt sie und dabei blitzt ein Funke Wehmut auf in ihren Augen.