Verstecken spielen zwischen Umzugskartons
Gestern haben 34 Kinder ihr neues Domizil an der Reinarzstraße bezogen. Im „Krokobär“ befand sich bis vor kurzen die Kita St. Johann.
Krefeld. Die vierjährige Emily ist von ihrem neuen Kindergarten total begeistert und blickt auf die in Orange- und Rosatönen frisch gestrichenen Wände. "Es ist schön hier", findet sie. Ihre Lieblingsbeschäftigung hat sie am ersten Tag im neuen Haus auch schon ausgemacht: "Verstecken spielen." Dazu haben die 34 Mädchen und Jungen der Kita "Krokobär" genug Platz. Die Einrichtung mit dem Fantasienamen ist rund 380 Quadratmeter groß.
"Der Platz ist der pure Luxus", sagt Elisabeth Lenzen-Bußler, die Vorsitzende des Fördervereins Familie und Kind, dem freien Träger der Einrichtung. "Er entspricht jedoch genau den Richtlinien des Landesjugendamtes." Gestern besuchen die Kinder der Krokodil- und der Bären-Gruppe das neue Domizil an der Reinarzstraße 17 zum ersten Mal. Der frühere Standort am Alten Deutschen Ring war zu klein geworden.
"Ab Donnerstag sind wir umgezogen", erklärt die Vorsitzende. "Wir wollten nicht zu viele Tage schließen." So haben sie und die sechs Pädagoginnen vier Tage fleißig aus- und eingeräumt und Kisten geschleppt. Die Kinder wurden mit einem "Umzugsprojekt" an das Ereignis herangeführt. "Nun stehen ihnen je ein großer Gruppenraum mit Kinderküche samt Esstisch, Kreativbereich, Kuschel- und Puppenecke zur Verfügung", erklärt Irene Röttges, die Leiterin der Einrichtung. "Im Sanitärbereich ist alles im Miniformat eingerichtet."
ElisabethLenzen-Bußler, Vorsitzende des Fördervereins
Außerdem gibt es sowohl für die "Krokodile" als auch für die "Bären" Neben- und Wickelräume und die Schlafzimmer mit Gitterbettchen für die Babys und mit Liegen für die größeren Kinder. Lenzen-Bußler: "Wir verfolgen bereits seit zwanzig Jahren das Konzept mit unter Dreijährigen, sprich: vier Monate bis sechs Jahre alte Kindern in einer Gruppe. Das haben wir in Krefeld ins Leben gerufen."
Die Kinder bleiben seitdem täglich von 7.30 bis 16.30 Uhr, nehmen Frühstück und frisch gekochtes Mittagessen in der Kita ein. Nach dem Schlaf steht Obst auf dem Speiseplan. "Es macht Sinn, die Kinder in derartigen Gruppen zu betreuen. So lernen sie voneinander. Es ist wie in der Familie. Die gute Pädagogik wird allen Kindern gerecht", sagt Röttges.
Der "Krokobär" zog in das vor drei Jahren von der Pfarre St. Johann stillgelegte Kindergarten-Gebäude. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hochschule. Ab November wurde das frühere runde Gebäude saniert. Zusätzlich kam ein rechteckiger Neubau hinzu, in dem vornehmlich die Logistik samt einer modernen Küche untergebracht ist. Ein großer Turnraum schließt sich an. Neben Orange und Rosa bestimmen die Töne Hellblau und Gelb die Wände.
Während drinnen die letzten Arbeiten ausgeführt werden, ist draußen noch einiges zu tun. Zurzeit werden die Pflastersteine aus dem Weg mit Sand verfugt. Dann folgt die Gestaltung des rund 1600 Quadratmeter großen Außengeländes. "Das wird für die Kinder sicher spannend, wenn hier die Bagger vorfahren", sind sich die beiden Verantwortlichen sicher. "Die großen Fenster laden zum Zugucken geradezu ein."
Wenn im Mai alles fertig und das Wetter schön ist, steigt die große Einweihungs-Party.