Bischof spricht ein Machtwort

Katholische Kirche: Heinrich Mussinghoff zwingt Hüls in eine Gemeinschaft der Gemeinden mit Thomas-Morus und Inrath.

Krefeld. Bischof Heinrich Mussinghoff hat einer großen "Gemeinschaft der Gemeinden" (GdG) mit 50000 Katholiken einen Riegel vorgeschoben. Pastoral-Leiter Rolf-Peter Cremer erläuterte am Mittwoch in Viersen, dass die neun Gemeinden aus Krefeld-Nordwest (Hüls St.Cyriakus), St.Thomas Morus, Inrath (St.Elisabeth), Kempen (Alt-Kempen St.Marien, Kamperlings St.Josef, Hagelkreuz Christ-König, St.Hubertus) sowie Tönisvorst (St.Tönis St.Cornelius, Vorst St.Godehard) nicht unter ein gemeinsames pastorales Dach sollen.

Auslöser der komplizierten Gespräche, die der Bistums-Beauftragte in den letzten Wochen in allen neun katholischen Gemeinden geführt hatte, war der ursprüngliche Wunsch von Hüls, St.Hubert und St.Tönis, über die Gemeindegrenzen hinaus und gegen den Wunsch des Bischofs eine GdG zu bilden. Als dies in Aachen abgelehnt worden sei, sei aus diesem Trio sowie Christ-König und St.Josef der Wunsch nach einer Groß-GdG Niederrhein gekommen.

Aus der Kempener Propsteipfarrgemeinde sowie aus Thomas-Morus sei aber ein striktes Nein zu dieser 9er-Lösung gekommen. Insbesondere St.Marien habe das rein Kempener Modell favorisiert.

Cremer deutete an, dass man in Aachen selbst dann große Bauchschmerzen bei einer Groß-GdG gehabt hätte, wenn alle neun Gemeinden zugestimmt hätten. Im Bistum, wo bereits die Hälfte von 72 GdG’s in trockenen Tüchern ist, ist der Niederrhein mit dem Dreieck Kempen/Krefeld-Nordwest/Tönisvorst mittlerweile das größte Sorgenkind. Zudem wäre Kempen-Tönisvorst- wenn es zu diesem Verbund denn käme- mit 30000Katholiken eine der größten Zusammenschlüsse überhaupt.

Gemeinschaften: Der Aachener Bischof hat einen Strukturplan aufgelegt, wonach im Bistum insgesamt 72 Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) gebildet werden sollen - möglichst innerhalb der Gemeindegrenzen.

Teilen: In jeder GdG sind mehrere Pfarrgemeinden zusammengeschlossen, die sich die pfarrlichen Aufgaben teilen. Die Pfarreien bleiben aber eigenständig.