Eine Rüge für Bischof Mussinghof
Pfarrgemeinderat ist enttäuscht über die Bistumspläne.
Hüls. "Das Bistum hat unsere Wünsche abgewiesen, ohne ansatzweise auf die Menschen zuzugehen", sagt Norbert Cleve, Pfarrgemeinderat in Hüls beim Neujahrstreffen der Kirchengemeinden und rügt, dass das Bistum mit den Gemeinden bei der Bildung der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) jongliere.
"Wir werden erleben, wie sich das entwickelt." Zur GdG Nord-West sollen sich die Gemeinden St. Anna, Thomas Morus, Elisabeth von Inrath und St. Cyriakus zusammenschließen. Letztere soll eigenständige Pfarrei bleiben.
Darüber hinaus berichtete Cleve über das Vorhaben der Kirchengemeinden, das nigerianische Dorf Nkpologwu zu adoptieren (WZ berichtete). "Wenige Euros helfen den Kindern in Afrika, ein Jahr zur Schule zu gehen."
Zuvor hatte Olympia-Pfarrer Hans-Gerd Schütt unter der Überschrift "Hüls, Peking und zurück", im vollen Heinrich-Joeppen-Haus unterhaltsam von seinen Erfahrungen als Seelsorger bei den Olympischen Spielen berichtet. Er ist Sportbeauftragter der deutschen Bischofskonferenz.
"Diskretion und Schweigepflicht sind oberstes Gebot. Sonst können wir die Koffer gleich wieder packen", sagt er und bezieht seinen evangelischen "Kollegen" mit ein.
"Wir müssen auf die Sportler zugehen. Trainer, Ärzte und Physiotherapeuten sind unsere Verbündeten", berichtet er weiter. Gottesdienste spielten die geringste Rolle würden oft als "uncool" angesehen, obwohl es eine Abendandacht gemeinsam mit der Schwimmerin Britta Steffen gegeben habe. "Persönliche Gespräche über Familie, Freundschaft, Partnerschaft sind den meisten Sportlern wichtiger, wenn sie lange von zu Hause weg sind."
Oft werde auch die Frage nach der Zeit nach der Sportkarriere gestellt. Eine erfolgreiche Sportlerin habe nach Turin aufgehört, um sich der Familienplanung zu widmen. "In zehn Jahren redet keiner mehr von meinen Medaillen, aber ich habe dann Kinder", hat sie gesagt.
"Doping ist bei Olympia hingegen offiziell kein Thema", so Hans-Gerd Schütt. "Manchmal kommen mir die Spiele der Jugend wie ein olympisches Traumschiff vor."