Pfadfinder sind wütend über Graffiti-Schmierereien
Sprayer verschandelten schon zum zweiten Mal eine bemalte Wand der „Pfadis“.
Hüls. Schön bunt ist die Szene gehalten: Pfadfinder halten ein Lager auf grünen Wiesen ab, ein Flüsschen fließt hindurch, Tiere sind zu sehen - aber auch ein hässlicher, großer, schwarzer Fleck.
Ein Graffiti verschandelt den Teil der Rückwand am Hülser Bahnhof, den die "Rover" vom Stamm Raubritter Hüls in mühevoller Arbeit bemalt haben. "Eineinhalb Wochen haben wir dafür gebraucht", sagt Sophie Hufer.
Die 17-Jährige ärgert sich maßlos über die unbekannten Sprayer, die auch eine Reihe obszöner Sprüche und sogar kleine Hakenkreuze als Andenken hinterließen. Bereits zum zweiten Mal sind die "Pfadis", die an dem alten Bahnhof ihr Quartier haben, Opfer der Schmierereien geworden.
Beim ersten Mal, kurz nach den Herbstferien, erstatteten die Raubritter Anzeige bei der Polizei und übermalten die Flecken. "Sogar eine Lampe mit Bewegungsmelder haben wir angebracht", sagt Rebecca Bissels. Doch auch das verscheuchte die Sprayer nicht. Ob es die gleichen Täter wie beim letzten Mal waren, wissen die Pfadis nicht.
"Das Problem ist, dass die Wand von der Straße so schlecht einzusehen ist", sagt Hufer, die hofft, dass sich andere Hülser melden, denen Verdächtiges aufgefallen ist.
Die Polizei sieht nur wenige Chancen, die Täter zu schnappen. Meist klappe es nur, wenn die Sprayer auf frischer Tat erwischt oder sich später über ihre Namenszeichen, die sogenannten "Tags" ermitteln lassen würden.
Deutlich gestiegen ist die Zahl der Anzeigen in Krefeld von 183 (2007) auf 263 im vergangenen Jahr. Überbewerten will das Dietmar Greger von der Pressestelle aber nicht. "Die Leute sind durch mehr Berichte in den Medien sensibilisiert worden und zeigen mehr an." Die Dunkelziffer liege aber immer noch höher.
"Wir sind sauer darüber, dass diese Schmierereien auf uns zurückfallen könnten", so Hufer. Deshalb wurden die Hakenkreuze auch sofort beseitigt. Ob sich die Pfadis aber noch einmal die Mühe machen wollen, die ganze Wand zu verschönern, wissen sie nicht. Zu groß ist die Enttäuschung derzeit. est