Siempelkamp: Chefetage gibt Fehler zu
Die Geschäftsführer sehen Schuld bei Behörden.
Krefeld. Erstmals haben die Geschäftsführer der Firma Siempelkamp gegenüber einer größeren Öffentlichkeit Fehler bei dem Genehmigungsverfahren für die Erweiterung der Gießerei eingestanden. "Wir haben zu spät gemerkt, dass wir uns in einer Sackgasse befinden.
Auch wenn wir alle Grenzwerte einhalten und die Anwohner im Frühjahr intensiv informiert haben, haben wir danach zu wenig Öffentlichkeitsarbeit betrieben und die Sorgen nehmen können", sagt Hans W. Fechner, der Sprecher der Geschäftsführung. Er sagt eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit im weiteren Verfahren zu.
Dabei hätten die Nachbarn teilweise völlig zu Recht protestiert. "Es war ein Fehler, auf die Bezirksregierung zu hören. Sie hat uns empfohlen, von der Salami-Taktik bei der Erweiterung abzuweichen und eine Maximalerweiterung zu beantragen. Dadurch haben wir uns die Probleme selber generiert", sagt Geschäftsführer Michael Szukala.
Das jedoch bestreitet die Bezirksregierung. "Die Entscheidung für die große Lösung hat ganz alleine Siempelkamp getroffen", meint Michael Gratzfeld, zuständiger Sachbearbeiter bei der Behörde.
Die Schuld, dass es zu den heftigen Protesten kam, sieht Fechner bei der Standortpolitik der Stadt Krefeld. "Seit mehr als 100 Jahren gibt es an diesem Standort eine Gießerei mit Emissionen. Siempelkamp hatte sich vor vier oder Jahrzehnten heftig dagegen gewehrt, dass neben dem Kloster Wohnbebauung entsteht. Damals hat die Stadt bewusst gegen unsere Interessen gehandelt."
Wie es nun weiter geht im Genehmigungsverfahren, ist völlig offen, sagt Szukala. Die Bezirksregierung räumt dem Unternehmen drei Monate Zeit ein, die Antragsunterlagen zu überarbeiten. Somit wird es voraussichtlich im April weitergehen. Ob es eine abgespeckte Erweiterung gibt oder eine weniger großvolumige Hallengröße, die besonders umstritten ist bei den Nachbarn, werde im Januar überdacht.
Die dringend benötigte Erweiterung der Putzerei und der Sandgenerierungsanlage ist seit der Anhörung mit der Bezirksregierung bereits auf dem Weg und wird wohl in Kürze genehmigt. Sie sind weitgehend unstreitig.