Sichere Stufen nach oben
Statiker prüfen das Stahlgerüst des Aussichtsturms auf dem Hülser Berg auf seine Standfestigkeit.
Krefeld. 163 Stufen aus Gitterrosten sind nicht jedermanns Sache. Wer es aber geschafft hat, wird mit einem herrlichen Blick über das Hülser Bruch und die Weiten des Niederrheins belohnt. Damit Besucher auch 35 Jahre nach dem Bau des Aussichtsturms auf dem Hülser Berg noch sicher in luftige Höhen gelangen können, überprüft die Stadt die Statik des Stahlgerüsts in regelmäßigen Abständen.
Michael Gottlieb von der Firma Metallbau Palmen hat den verantwortungsvollen Job übernommen. Mit eifner dicken schwarzen Wollmütze auf dem Kopf klettert der Statiker vom Hubsteiger auf die silberfarbene Leiter. Zuerst sind die dicken Stahlbolzen der gelben Querstreben des Turms an der Reihe. "An zwölf Stellen schrauben wir die etwa fünf Zentimeter starken Bolzen heraus und untersuchen sie auf Korrosionsschäden", erklärt der Fachmann.
Das bisherige Ergebnis ist jedoch mehr als positiv: Bis auf ein bisschen Staub erscheinen Bolzen und Schraubgewinde wie neu. Bei ihrem Einbau ist damals offenbar nicht am Schmierfett gespart worden, sagt der Experte.
Die Konstruktion des rund 30 Meter hohen Aussichtsturms südlich der Bergschänke macht die Überprüfung für Michael Gottlieb jedoch sehr aufwändig. Alle Streben sind voll tragend, keine darf ersatzlos gelockert werden.
Für Michael Palmen, den Chef der gleichnamigen Metallbaufirma, heißt das: Er und seine Mitarbeiter müssen eine vorher angefertigte Stütze von gut fünf Metern Länge jeweils parallel zur untersuchten Strebe mit Klammern einbauen, die Bolzen herausnehmen, untersuchen und wieder einbauen.
Vor zehn Jahren waren die verzinkten Treppenstufen zuletzt ausgebaut, überholt und wieder eingebaut worden. Im gleichen Zug hat der Aussichtsturm damals auch einen neuen Anstrich erhalten. Die Farbe ist an vielen Stellen zwar längst abgeblättert und könnte dringend einmal erneuert werden. Doch gilt ein ordentlicher Anstrich für die Sachverständigen nicht gerade als "dringend substanzerhaltend".
Nach den derzeitigen Kontrollen dürfte der Turm also bald wieder für eifrige Treppensteiger und Weitsichtige eine Attraktion sein.
Das einzige wirkliche Problem des Hülser Aussichtsturm sind die immer höher wachsenden Bäume drumherum, die den Fernblick mit der Zeit immer mehr beeinträchtigen.