Boxteam Crefeld: Aggression einfach wegboxen
Das Boxteam Crefeld richtet am Samstag die Zwischenrunde der Bezirksmeisterschaft aus. Der junge Verein hat 32 Mitglieder.
Inrath. Im Gewerbepark an der Schluff versteckt sich der jüngste Boxclub der Stadt. Boxteam Crefeld (BTC) heißt der Verein, der im März gegründet worden ist. Trainiert wird in einem umgebauten Bürotrakt, den die Helfer um Vereinsgründer Raymond Horn in die Vereinsfarben Schwarz und Gelb getaucht haben.
In Kürze sollen noch weitere Räumlichkeiten umgebaut und renoviert werden, um genügend Platz für die Sportler zu schaffen. Denn Boxen wird immer populärer. Im Moment zählt der Verein 32 zahlende Mitglieder - Tendenz steigend, was auch am Cheftrainer des BTC liegen könnte: Harald Rodewies ist bekannt wie ein bunter Hund in der Branche.
Der ehemalige deutsche Amateurmeister und Nationalstaffelboxer schaffte es, um sich herum eine talentierte junge Truppe aufzubauen. Wobei der jüngste seiner Kämpfer erst acht Jahre alt ist. "Wir verfolgen eine bestimmte Philosophie. Nur Boxer mit genügend Taktikschulung, Technik und Kondition lassen wir in den Ring", sagt Rodewies.
Vor dem ersten Kampf sind bis zu neun Monate hartes Training erforderlich. Am Samstag geben einige aussichtsreiche Talente des BTC ihr Debüt im Ring. Dementsprechend glauben die Verantwortlichen an ein gutes Abschneiden ihrer sieben Sportler in der Zwischenrunde der Bezirksmeisterschaft der Amateurboxer, die in der Sporthalle des Arndtgymnasiums ausgetragen wird.
Es ist das erste Mal, dass das Boxteam Crefeld selbst einen Wettkampf ausrichtet. Mit guten Leistungen will die noch kleine Mannschaft auf sich aufmerksam machen. "Wir haben mit Ferdi Demir und Louis Brauer Kämpfer dabei, die schon Westdeutscher- bzw. Niederrheinmeister geworden sind", sagt Rodewies.
Viel versprechende Aussichten also für einen Verein, der nicht nur sportliche Ziele verfolgt. Laut Vereinsgründer Horn "wurde der Club ursprünglich gegründet, um Jugendlichen eine Perspektive zu bieten und eine bessere Form von Anti-Aggressionstraining anzubieten".
Raymond Horn und Cheftrainer Harald Rodewies legen großen Wert auf Disziplin, Pünktlichkeit und Respekt und versuchen, den Boxern so auch im Alltag zu helfen. "Wir sind immer in Kontakt mit den Eltern und Lehrkörpern und können so bei den meisten Jugendlichen Fortschritte erkennen", sagt Rodewies. Die jungen Leute sollen ihre Aggression und ihr Temperament in sportliche Erfolge umwandeln. "Da gehören auch mal Niederlagen dazu", sagt der Cheftrainer.
Diese sollen nach Möglichkeit am Samstag vermieden werden. Denn mit einer entsprechend guten Leistung sei es einfacher den Krefeldern den Boxsport schmackhaft zu machen und dessen schlechtes Image zu widerlegen. Denn laut Horn und Rodewies sei "die Lobby und die Tradition für das Boxen in Krefeld eindeutig vorhanden".
Ihr nächstes Ziel ist es im kommenden Jahr einen internationalen Kampfabend zu organisieren, an dem auch Boxer aus dem osteuropäischen Ausland teilnehmen sollen.