HSV-Jugend: Kleine Kicker ohne Trainer

Über 400 Spieler tummeln sich in der Jugendabteilung des Hülser Sportvereins. Doch mangelt es an Betreuern für den Fußball-Nachwuchs.

Hüls. "Wir wollen kein Kind und keinen Jugendlichen nach Hause schicken. Aber ohne zusätzliche Trainer bleibt uns keine andere Wahl", sagt Frank Thoennes, Finanz- und Pressewart der Fußballabteilung des Hülser Sportvereins (HSV).

Über 400 Spieler tummeln sich in der Jugendabteilung der Fußballer. Kleine Kicker gibt es also genug. Doch es mangelt an Betreuern.

Im Moment kann nur ein Aufnahmestopp die Lösung sein. Doch das ist weder im Interesse des Vereins, noch der Kinder und Jugendlichen. "Eine Gruppe von Kindern, besonders im Baminibereich oder in der F-Jugend zu trainieren, kann jeder, der ein wenig Ahnung vom Fußball hat", wirbt Thoennes deshalb händeringend um Trainer.

Warum es so schwierig ist, geeignete und vor allem ausreichend Trainer zu finden? "Weil der Job für viele ein zeitliches Problem darstellt", erklärt Thoennes. Der Mangel an Übungsleitern ist daher auch kein Problem, das nur der Hülser SV zu lösen hätte.

Viele Vereine sind in der gleichen Situation, da sich die Arbeitswelt verändert habe. "Viele Menschen haben abends keine Zeit mehr für den Sportplatz. Die Kinder besuchen oft Ganztagsschulen, so dass Trainingszeiten eng bemessen sind."

Dass der Zulauf an jungen Fußballbegeisterten in Hüls so groß ist, liege wohl am Konzept des HSV: Dort wird Fußball vor allem als Breitensport gefördert. Das Training ist nicht stramm auf das Leistungsziel ausgerichtet.

So gab es etwa bei den Jungen im vergangenen Jahr drei C-Jugend-Mannschaften. "Jugendliche, die in einer C3 spielen, wollen einfach Spaß haben, ohne ständig unter Druck zu stehen", sagt Thoennes.

Neben ausreichend Trainern fehlt es auch an guten Sportplätzen. Der Aschenplatz am Hölschendyk, auf dem die meisten Jugend-Mannschaften des HSV trainieren, ist im Winter oft gesperrt.

Das Wasser fließt dort sehr schlecht ab. "Der Platz müsste dringend saniert werden. Die Stadt hat schon Zustimmung signalisiert. Passiert ist aber noch nichts", ärgert sich Thoennes.

Freuen können sich die Hülser jedoch über die Fortschritte auf der alten Anlage in Hüls-Nord am Hegmannsloch: Mit dem Bitburger Förderpreis in Höhe von 10000 Euro ist im vergangenen Jahr der Bau eines neuen Rasenplatzes, die Anschaffung einer neuen Flutlichtanlage sowie der Ausbau der Umkleidekabinen finanziert worden.

Auch in diesem Jahr konnte sich der Verein wieder einen Förderpreis sichern: Mit dem Eon-Förderpaket "Energie für den Sport" können die Hülser auf dem Dach des Vereinsheims am Hegmannsloch ihren eigenen Solarstrom produzieren. Der Preis wurde Dienstag in Hüls überreicht.