Geschäfte leiden unter Baustelle Am Beckshof

Seit rund einem halben Jahr ist die Straße gesperrt. Einzelhändler beklagen hohe Umsatzeinbußen.

Krefeld. Wenn Hans Surkamp durch die Fußgängerzone von Hüls schlendert, kann er nur noch den Kopf schütteln. Viele Ladenlokale stehen leer. Das Fahrradgeschäft, das an der Konventstraße ansässig war, hat beispielsweise dicht gemacht, auch der Inhaber eines Textilgeschäftes hat aufgegeben.

Für Surkamp ist klar: Schuld an der Situation hat die Fußgängerzone und die damit einhergehende Tatsache, dass die Hülser ihre Autos abseits der Straße parken müssen. „Seit die Fußgängerzone eingerichtet worden ist, ist der Bestand an Geschäften stark zurückgegangen und die Leerstände laden nicht gerade zum Bummeln ein.“

Ein weiteres Problem, so Surkamp, stelle die Baustelle Am Beckshof dar. Obwohl der Ausbau der rund 100 Meter langen Straße im Hülser Ortskern laut Stadt nur rund zwei Monate dauern sollte, ist an der Straße nun seit rund einem halben Jahr kein Durchkommen mehr. „Kurz nach Baubeginn war die Konventstraße nur über die Fette Henn oder die Klever Straße erreichbar. Für Ortsansässige ist das ein riesiger Umweg, Ortsunkundige waren bei dieser Umleitung total überfordert“, sagt Surkamp, der sich für die Öffnung des Hülser Marktes und für eine Aufhebung der Einbahnstraßenregelung an der Konventstraße während der Bauphase eingesetzt hat. Seiner Meinung nach sollte diese Regelung nach Abschluss der Arbeiten beibehalten werden.

Wichtig sei zudem, im Ortskern mehr Parkplätze zu schaffen. Durch die Bauarbeiten seien viele Parkplätze weggefallen oder durch Baustellenfahrzeuge belegt. „Viele nicht mobile und ältere Bürger bemängeln das.“

Die Stadt gibt als Grund für die Verzögerungen der Bauarbeiten den kalten Winter an. „Begonnen wurde mit der Straßenbaumaßnahme Ende September, ein erster Straßenabschnitt wurde Anfang Dezember fertig. Dann kam der Wintereinbruch“, sagt Pressesprecher Manuel Kölker und erklärt: „Bis Ende des Monats März soll die Straße fertig sein.“

Selbstverständlich sei dem Fachbereich Tiefbau bewusst, dass Baufahrzeuge Probleme bereiten. Ansprechpartner für die Anlieger seien in diesem Fall die städtische Bauüberwachung sowie die Bauleitung der Firma. Es werde immer versucht, für Anlieger und Geschäfte Anlieferungen möglich zu machen und zumindest fußläufige Zuwege zu ermöglichen. Außerdem sei über fast die gesamte Bauzeit eine einseitige Zufahrt zu den dort vorhandenen Parkplätzen möglich gewesen.

Surkamp kann das nicht wirklich beruhigen. „Die meisten Geschäfte haben während der Bauphase katastrophale Umsatzeinbußen hinnehmen müssen“, sagt er. Mit Grausen sehe er den Kanalbauarbeiten an der südlichen Schulstraße und an der Tönisberger Straße entgegen und fragt besorgt, „mit welchen Bauzeiten können wir an diesen Stellen rechnen?“