Krefeld-Hüls Hülser diskutieren über Halle

Rund 500 Bürger informierten sich über die ab Mitte Januar am Reepenweg geplante Unterkunft für Flüchtlinge.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Derzeit ist Krefeld Zufluchtsort für 3007 Menschen aus aller Welt. Das sind 1,3 Prozent der 230 000 Einwohner der Stadt. Diese Zahl gab Stadtdirektorin Beate Zielke vor über 500 Interessierten in der Sporthalle der Robert-Jungk-Gesamtschule in Hüls am Mittwochabend bekannt. Fast die gesamte Verwaltungsspitze mit Oberbürgermeister Frank Meyer und Vertretern der Polizei stand den Bürgern Rede und Antwort zur geplanten Unterbringung von rund 150 Flüchtlingen in einer Traglufthalle auf dem benachbarten Sportplatz am Reepenweg.

In einer ruhigen, freundlichen Atmosphäre informierten sich die Hülser über mehr als zwei Stunden lang über Einzelheiten zu dem Projekt. Die mit 36 mal 36 Meter große Halle sowie die Sanitär- und Verpflegungscontainer werden rund die Hälfte der Spielfläche einnehmen. Zum Teil, so Baudezernent Martin Linne, seien die Container bereits angeliefert.

Bis Mitte Januar soll die Halle stehen und ausgestattet sein. Dann sollen auch die ersten Bewohner dort einziehen. Sozialamtsleiter Wolfram Gottschalk kündigte an, dass anfangs durch Schränke eine gewisse Teilung der Bereiche in der Halle erfolgen soll. „Später sollen Trennwände für eine gewisse Privatsphäre sorgen, soweit das in einer Halle möglich ist.“ Hauptsächlich kämen die Menschen jetzt aus Syrien, Irak, Iran, Eritrea, Afghanistan, Pakistan und Bangladesh.

Oberbürgermeister Frank Meyer betont, Krefeld werde künftig wieder „von einer schrumpfenden Stadt zu einer Wachstumsstadt. Das ist eine Riesenherausforderung, aber auch eine Riesenchance. Das erfordert aber, dass wir unser Denken verändern.“

Auf entsprechende Fragen aus dem Publikum sicherte Meyer zu, dass es im kommenden Jahr keine kommunalen Gebührenerhöhungen geben werde, die auf Kosten für die Flüchtlinge zurückzuführen wären.

Schuldezernent Gregor Micus berichtete davon, dass es an Krefelder Schulen derzeit elf internationale Klassen gebe, in denen Flüchtlingskinder unterrichtet würden. Ein Hauptkomplex dreht sich um die Frage „wie können wir helfen“. Stadt-Koordinator Hansgeorg Rehbein skizzierte drei Tätigkeitsbereiche für ehrenamtliche Arbeit. Sprachunterricht stehe dabei absolut im Vordergrund. Dank Sponsorenhilfe steht dieser Bereich auch für ehrenamtliche Lehrer offen. Aber auch die „Freizeitbetreuung“, Sport, Begleitung in Form von Patenschaften seien solche Felder. Nicht zuletzt gehe es mittelfristig auch um die Vermittlung von Arbeit für jene, die langfristig oder für immer in der Stadt bleiben möchten.