Wenn der Hund verrückt nach Kaninchen ist
Schlecht erzogene Vierbeiner können gerade im Frühjahr Wild in Gefahr bringen.
Krefeld. In diesen Tagen durch den Wald zu spazieren, ist für Zweibeiner und ihre vierbeinigen Freunde ein echtes Vergnügen. Doch viele Hundehalter vergessen, dass ihre Vierbeiner dem im Wald lebenden Wild gefährlich werden können. „Gerade im Frühjahr kann der Jagdtrieb des Hundes zu schweren Schäden am Wildbestand führen“, erklärt Inge Schürmann, eine der beiden Pächterinnen des Jagdreviers auf dem Hülser Berg. Schürmann berichtet von gerissenen Ricken, die nicht fliehen konnten, weil sie trächtig waren und von Kitzen, die ihre Mutter verloren hatten und verendeten.
Um für das Thema zu sensibilisieren, informieren Inge Schürmann und Annemarie Winter Hundehalter über das Wildvorkommen rund um den Hülser Berg. In der Führung, die Volkshochschule und Kreisjägerschaft gemeinsam ausrichten, erläutern sie außerdem Tricks aus der Jagdhundeausbildung, erklären beispielsweise, wie Hundehalter ihren Vierbeinern das unkontrollierte Hetzen abgewöhnen können. „220 Millionen Riechzellen befinden sich in der Nase eines Schäferhundes. Mit dieser Nasenleistung ist es kein Wunder, dass der Hund schneller riecht, was Sache ist und für sich entscheidet, was zu tun ist“, sagt Inge Schürmann.
Untrainierte Hunde reagierten deshalb oft gar nicht auf die Rufe des Herrchens. Das Problem kennt auch Bärbel Rauken, die mit ihrem sechsjährigen Dobermannrüden Ayk an der Führung teilnimmt. „Mein Hund hört immer, nur nicht bei Kaninchen“, sagt sie. Schürmanns Rat: „. Dem Hund muss klar sein, dass sein Chef ein Kommando gegeben hat, dem zu folgen ist.“ Das lasse sich üben: Der Halter gibt das Kommando Platz, holt dann den Hund dort ab, wo er sich niedergelassen hat. Wer erst den Befehl „Platz“, und dann den Befehl „komm“ gebe, verleite den Hund dazu, die erste Aufgabe zu ignorieren und „lieber gleich seinem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen“, sagt Schürmann.
Die nächste Führung findet am Sonntag, 4. Mai, um 15 Uhr am Hülser Berg statt. Die Teilnehmer treffen sich vor der Gaststätte Bergschenke.