Krefeld Anwohner sorgen sich wegen Flüssiggas-Lager
Gellep-Stratum · Pläne für den Rheinhafen lösen Sicherheitsbedenken in Gellep-Stratum aus.
Die Caratgas GmbH, eine Tochter der Westfalen-Gas-Gruppe, will ein größeres Lager für Flüssiggas im Krefelder Rheinhafen, sprich: Wendebecken und Hafengebiet, bauen (WZ berichtete). Dieses Vorhaben wirft bei Klaus Jagusch Fragen auf.
Der ehemalige langjährige Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende des Bürgervereins Gellep-Stratum hat Bedenken bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen. Deshalb hat er sich mit einigen Fragen an die Genehmigungsbehörde, die Bezirksregierung, gewandt. Die Antworten findet er „nicht befriedigend“, da einige Fragen einfach an den Betreiber weitergeleitet würden.
Das Unternehmen aus Wuppertal will in Krefeld gut 16 Millionen Euro investieren. Dafür hat es von der Hafengesellschaft ein 40 000 Quadratmeter großes Gelände am südlichen Wendebecken des Hafens für fünf Propan- und Butantanks gepachtet. Sie sind bis zu 70 Meter lang, 270 Tonnen schwer und besitzen einige tausend Kubikmeter Gesamtfassungsvermögen. Sie werden aus Sicherheitsgründen mit Erde bedeckt. Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage ist wohl im dritten Quartal 2019 geplant. „Für das Gaslager stellt sich die Frage, ob die Abflugrouten des Flughafens Düsseldorf über diesem Gebiet berücksichtigt werden müssen. Weiterhin gehört dieses Gebiet zum Poldergebiet“, schreibt der engagierte Mann nach Düsseldorf. Polder ist ein eingedeichtes niedrig gelegenes Gelände in der Nähe von Gewässern. Jaguschs Befürchtung: „Ist ein Aufschwemmen der Gastanks möglich und wie wird so etwas berücksichtigt? Reicht eine ein Meter starke Abdeckung mit Erde aus?“
Meerbusch weist auf
Vertragsänderung hin
Die Bezirksregierung antwortet: „Hinsichtlich Ihrer Fragen, ob die Abflugrouten des Flughafens Düsseldorf über das Gebiet des Binnenterminal Krefeld berücksichtigt werden müssen und ob ein Aufschwimmen der Gastanks möglich ist, habe ich die Firma Caratgas GmbH um Stellungnahme gebeten. Weiterhin werden diese Fragen im Rahmen der Prüfung des Sicherheitsberichtes der Anlage durch Sachverständige des Landesumweltamtes NRW berücksichtigt. Das Ergebnis wird Ihnen mitgeteilt.“
Meerbusch weist zusätzlich auf einen vor etwa 40 Jahren geschlossenen Gebietsänderungsvertrag mit Krefeld hin. Demnach dürfen in einem Abstand von 500 Metern zur Stadtgrenze keine Betriebe ansiedeln, von denen besondere Störungen ausgehen. Außerdem befürchten sie in den Nachbarstadt ein höheres Aufkommen an Lkw-Verkehr.
Das sieht Jagusch ebenso: „Im Hafen entsteht ein großes Flüssiggas-Umschlaglager. Die großen Schiffe bringen das Gas, das dann später in Waggons oder auf Lkw umgeladen und durchs Land gefahren wird. Die Straßen sind schon voll, ganz ohne Gefahrgut-Befrachtung. Auch die Bahn muss die Düsseldorfer Straße queren, um ins Bahnnetz zu gelangen und behindert den Autoverkehr.“