Inrath Bürger am Schroersdyk atmen auf
Jetzt soll es doch eine Graben-Lösung beim Ausbau geben, der die Anwohner weniger stark belastet.
Krefeld. Es geht also doch anders. Der Schroersdyk kann auch auf kostengünstigere Weise ausgebaut werden. Eine Informationsveranstaltung brachte jetzt neue Erkenntnisse für die Erschließung. Der Vorschlag, den Ausbau des Grabensystems statt des Kanal-Baus zu verfolgen, zieht weit weniger Geld aus den Geldbörsen der Anlieger. Die Bürger hatten sich am WZ-Mobil vehement gegen die hohen Kosten gewehrt. Von veranschlagten 700 000 Euro sollten 80 Prozent auf die Bürger umgelegt werden.
Bezirksvorsteher Ralph-Harry Klaer macht den zahlreich Versammelten gleich zu Anfang klar: „Ihre Einwände sind nicht überhört worden.“ Aber auch: „Die Erschließung ist dringend und steht auf der Prioritätenliste der Stadt obenan.“ Es solle nicht zu viel Zeit vergehen. Seit bald 40 Jahren sind die Seitenstreifen des Schroersdyks unbefestigt und die Fahrbahn weist längst zahlreiche Schlaglöcher auf.
Helmut Döpke, Leiter des Fachbereichs Umwelt, hatte zuvor die Alternative vorgestellt: Die Grabenlösung. Dabei wird das marode verrohrte Gewässer geöffnet, um das Niederschlagswasser aufzunehmen. Diese Art der Entwässerung sei jedoch noch nicht ausgeplant. Deshalb könnten auch noch keine Kosten genannt werden. Aber: „Einen Liter Wasser ins bestehende Grabensystem zu leiten, kostet drei Cent pro Kubikmeter, 94 Cent fallen bei der Kanallösung an. Das Schmutzwasser bleibt davon ausgenommen.“ Döpke: „Hinzu kommt noch bei dieser relativ kostengünstigen Variante, dass es für geöffnete Gräben eine Möglichkeit zur Refinanzierung gibt.“
Befremdlich finden es einige Besucher, dass diese Lösung, die es bereits vor drei Jahren gegeben hat, damals von Döpke mit Vehemenz abgelehnt worden war. Als Vorteil der Grabenlösung zählt der Fachbereichsleiter jetzt unter anderem auf: „Wegfall der Kanalisation mit Anschluss- und Benutzerzwang.“ Nachteile seien: „Jedes Grundstück braucht eine Zufahrt über den Graben. Es fällt Parkraum weg. Insekten mögen offene Gräben. Und es muss neu geplant werden. Das dauert einen Monat.“ Laut bisheriger Planung sollte der Schroersdyk als verkehrsberuhigter Bereich eine neue Fahrbahn, einen beidseitigen breiten Gehweg und 45 Parkbuchten erhalten.
Den Bürgern gefällt die neue Variante. „Wir halten viel davon“, lautet der einhellige Kommentar. Bei der Abstimmung gab es ein einmütiges Votum bei zwei Enthaltungen für die Grabenlösung. Ein Besucher möchte jedoch zusätzlich eine schriftliche Erklärung des neuen Vorhabens bekommen, um externe Fachleute dazu befragen zu können. „Der einzelne Bürger hat wenig Zeit, sich schlauzumachen“, bestätigt ein anderer.
Klaer verweist auf die nächste öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung am 25. August. Dann soll es einen Verwaltungsbericht mit genauen Informationen samt Kostenermittlung geben. Die Bürger sind eingeladen. Ob dieser sportliche Zeitrahmen von der Verwaltung eingehalten werden kann, bezweifeln einige der Anwesenden.