GRABESKIRCHE Der Himmel in der Grabeskirche geht über allen auf

Krefeld · Die letzten Fenster von Glaskünstler Jochem Poensgen setzen in dem Gotteshaus neue Akzente.

Künstler Jochem Poensgen vor einem seiner Fenster, die in die Grabeskirche an der Hülser Straße eingebaut worden sind.

Künstler Jochem Poensgen vor einem seiner Fenster, die in die Grabeskirche an der Hülser Straße eingebaut worden sind.

Foto: NN

Sie strahlen Blau, Grün und Gelb. Das einfallende Sonnenlicht scheint sich wellenartig durch die Fenster der Grabeskirche zu bewegen. Übereinanderliegende Glasschichten lassen Wirbel oder Wogen entstehen. Die letzten von elf Fenstern des Glaskünstlers Jochem Poensgen haben ihren Platz in St. Elisabeth von Thüringen an der Hülser Straße gefunden. Die besondere Optik, die sich – je nach Position des Betrachters – verändert, hat der Soester durch drei Lagen unterschiedlich stark gefärbter Scheiben erreicht. Das endgültige Werk sah sich Poensgen, der für das Projekt mit den Hein-Derix-Werkstätten für Glasmalerei und Mosaik in Kevelaer zusammenarbeitete, diese Woche gemeinsam mit Klaus Stephan Gerndt, Pfarrer der Grabeskirche, an.

„Die fünf Kreuzgangfenster geben diesem Bereich einen ganz neuen Charakter. Durch die angewandte Glastechnik hat man noch stärker als bei den anderen Fenstern von Jochem Poensgen das Gefühl, dass sich die Fenster im Vorbeigehen bewegen“, ist Gerndt begeistert.

Außerdem freut er sich über eine Einzelspende, durch die an der Andachtsstätte des Gotteshauses ein mit LED hinterleuchtetes Fenster in blauer Farbe eingebaut werden konnte. „Durch dieses Fenster gewinnt der Eingangsbereich und setzt einen ersten wichtigen Akzent beim Betreten der Kirche: Der Himmel geht über allen auf.“

Viel ist passiert, seit die Grabeskirche am 14. Juli eröffnet wurde. Viele zur Eröffnung noch ausstehende Arbeiten wurden inzwischen abgeschlossen. Dazu gehört zum Beispiel baulich auch eine Rampe am Seiteneingang.

Menschlich ist der Präsenzdienst jetzt breit aufgestellt. „Ihm gehören zurzeit acht Männer und Frauen an. Sie entfernen ausgebrannte Lichter und verwelkte Blumen, aber sie sind auch Ansprechpartner vor Ort. Für manche Besucher ist es schön, dass jemand da ist und sie nicht völlig allein in der Kirche sind“, erklärt Gerndt. In den vergangenen Monaten sind fast 50 Menschen in dem Inrather Gotteshaus beigesetzt worden.