Neues Wohnquartier Rund um Inrather Weberhäuser sollen 79 Wohnungen entstehen

Krefeld. · Im Februar 2018, genau an Altweiber, brannten die denkmalgeschützten Gebäude an der Inrather Straße/Ecke Wilmendyk. Nun sind sie Teil eines Projekts, bei dem sechs Häuser gebaut werden.

Seit dem Feuer vor zwei Jahren steht der denkmalgeschützte Komplex an der Inrather Straße leer. Der Dachstuhl wurde provisorische gesichert. 

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

. Es war genau 19.23 Uhr, als der Alarm am Altweiber-Donnerstag 2018 bei Feuerwehr und Polizei einging: Aus einem Dachstuhl der alten Weberhäuser an der Inrather Straße/ Ecke Wilmendyk schlugen die Flammen. Von drei Bewohnern musste einer wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Seit dem Brand, der durch den technischen Defekt eines elektrischen Geräts ausgelöst wurde, stand der kleine, weiß getünchte Komplex leer. Unter anderem war der beschädigte Dachstuhl mit Plastikplanen gesichert. Nach langem Warten steht nun nach fast genau zwei Jahren fest, dass ein Ende dieses Provisoriums in Sicht ist. Die denkmalgeschützten Gebäude mit den Hausnummern 197 bis 203 an der Inrather Straße sollen Teil eines neuen Wohnquartiers werden.

Schwedischer Projektentwickler will 2021 mit dem Bau starten

Der international tätige Projektentwickler Bonava mit Sitz im schwedischen Stockholm plant ein neues Wohnquartier auf dem Gelände an der Ecke Inrather Straße/Wilmendyk. Auf dem knapp 7000 Quadratmeter großen Gelände soll ein Ensemble aus drei Mehrfamilienhäusern mit 79 Wohnungen und drei Reihenhäusern entstehen. Die entsprechenden Kaufverträge für das lange brachliegende Areal wurden nach Angaben des Unternehmens bereits im vergangenen Jahr unterzeichnet. Der Verkauf der Weberhäuser ging kurz vor Weihnachten über die Bühne. Alle hatten bis dahin viele Jahre einer Erbengemeinschaft einer Krefelder Familie gehört. Über die Investitionssumme macht das Unternehmen keine Angaben.

Für die denkmalgeschützten Immobilien wird noch ein Bauherr gesucht, der sich mit diesem speziellen Metier auskennt, das Gebäude übernimmt und in Absprache mit dem Denkmalamt revitalisiert. Entsprechende Gespräche laufen bereits. Die planerische, sprich: gestalterische Seite des Wohnquartier-Projekts wird das Krefelder Architekturbüro Schwittmann + Bertrams übernehmen. Die Mehrfamilienhäuser werden bis zu vier Etagen haben. Fahrzeug-Stellplätze sollen vorrangig unterirdisch entstehen. Weitere Details stehen noch nicht fest. Die Bauarbeiten sollen 2021 starten.

„Wir sind noch ganz am Anfang unserer Planungen. Ein wichtiger Teil unseres Konzepts wird zunächst auch die Gestaltung der Außenanlagen sein“, sagt Anna Zimmermann, die das Bauvorhaben ebenfalls als Projektleiterin betreut, „wir wollen ein lebendiges Quartier schaffen, in dem die Bewohner automatisch miteinander in Kontakt kommen und sich sofort zuhause fühlen.“

Alle Wohneinheiten, auch die in den drei Reihenhäusern, sollen vermietet werden. „Krefeld war als Wohnstandort lange unterschätzt, etabliert sich jedoch immer mehr als interessante Alternative zu Düsseldorf. Neuer Wohnraum ist deshalb absolut gefragt und das Grundstück ideal. Innerhalb weniger Minuten sind sie entweder mitten in der Natur oder direkt im Stadtzentrum“, sagt Bonava-Projektleiter Nikolai Kazda.

Auch die Anbindung an die Bundesstraße sowie an Busse und Bahnen beschreibt er als: „hervorragend“.