Acht Monate nach „Kyrill“ beginnt Pflanzaktion
Der Sturm entwurzelte mehr als 1000 Bäume. Auch die Südstraße soll grün werden.
Krefeld. Im Herbst beginnt die Stadt mit dem Schließen der Lücken, die der Orkan Kyrill im Januar in das öffentliche Grün gerissen hat. Entwurzelt wurden über tausend Bäume, auf den Friedhöfen waren es weitere 350. Nachgepflanzt werden kann aber nur dort, wo die Versorgungsleitungen mindestens zweieinhalb Meter entfernt liegen. Vor der Bezirksvertretung Mitte gab Manfred Zimmermann vom Fachbereich Grün einen Schadensbericht.
Kurz ließ er nochmals den Sturm Revue passieren, der den Bereich Fischeln und den Krefelder Westen besonders schlimm traf. Die Stadtmitte habe wohl wegen der dichten Bebauung großes Glück gehabt. Auf rund 54 000 Euro summieren sich die Ersatzkosten im Stadtbezirk Mitte, wo einschließlich Stadtgarten in Herbst und Winter 23 Bäume nachgepflanzt werden sollen. Gelitten haben auch die Wege. Das gilt ebenso für die Friedhöfe, wo 569 000 Euro ausgegeben werden müssen. Im städtischen Forst schlägt zum Beispiel der entgangene Gewinn mit 400000 Euro zu Buche. 4000 Festmeter Holz waren nur noch "Bruchware".
Neues Grün kommt endlich auf die Süd- zwischen Prinz-Ferdinand-Straße und Westwall. Insgesamt 18 Bäume werden auf den Parkstreifen der nördlichen Seite gepflanzt. Die jeweiligen Baumscheiben (Beete) messen vier mal 1,70 Meter und verlangen den Verzicht auf sieben Stellplätze.
Die Pflanzaktion kostet rund 125 000 Euro, wovon alleine 48 000 auf den Schutz vorhandenenr Versorgungsleitungen entfallen. Aus dem Euregio-Topf zur "Verringerung von Feinstaub durch Grün" fließen 56 259 Euro. Ein Fachbüro soll die bestgeeigneten Baumarten aussuchen.
Der grundsätzliche Beschluss zur Begrünung der Südstraße wurde bereits im November 1998 gefasst. Er gehörte damals zu einem Gesamtkonzept für die "Weststadt", dessen Realisierungsstand die SPD nun anmahnte.
Da auf der Südstraße Leitungen saniert werden müssen, regte die Bezirksvertretung gleichzeitig die Überprüfung einer Fahrbahnerneuerung an.