Forstwald: Golfplatz-Investorin will weiter kämpfen

Mächtig aus dem Ruder gelaufen ist der Zeitplan für den Golfplatz am Bellenhof. Ingeborg Witt gibt aber nicht auf.

Krefeld. Es ist "ein Lebenstraum", den sich Ingeborg Witt in Forstwald verwirklichen will. Einen eigenen, von ihr entworfenen und gemanagten Golfplatz gleich vor der Türe ihres Heims am Bellenhof. Umso enttäuschter ist sie, dass ihr immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.

Da klagten Anwohner über gefährliche Golfbälle in ihren Gärten, wollten andere freien Blick auf die "Greens", obwohl ihre Grundstücke gar nicht direkt an die geplante Golfplatzfläche zwischen Anrather Straße, Stockweg, Alter Landwehr und Forstwaldstraße liegen. Der bisherige Höhepunkt war ein Vogelgutachten, das sie für viel Geld erstellen lassen musste, weil jemand behauptete, einen Kiebitz gesichtet zu haben. "Wenigstens weiß ich jetzt, wie viele Fasane, Ringeltauben und Spatze hier leben", sagt die Investorin ironisch. "Andere hätten längst aufgegeben, ich werde es aber ganz bestimmt nicht", ergänzt sie kämpferisch.

Im April 2006 stellte sie bei einer Bürgerversammlung die Pläne für die Millioneninvestition erstmals vor. Dort hieß es, Ende 2007 soll der Betrieb laufen. Bis heute aber stockt die Baugenehmigung. Dabei hat Witt inzwischen ein halbes Dutzend Auflagen erfüllt, die ihr mehrere 10000 Euro gekostet haben - zusätzlich zu den schon hohen Kosten für Planung, den Bau der Anlage und der Renovierung des Stockhof (Empfang/Gastronomie) und des Bellenhof (Gerätehaus).

Unbedingt will sie den Fehler der Kollegen vom Golfpark Renneshof Willich vermeiden, die ohne Genehmigung mit dem Bau und der Mitgliederwerbung loslegten - und promt einen Baustopp erhielten. Ob von dort die Bedenken gegen ihr Projekt ausgehen oder von Konkurrenten in Krefeld, "seien reine Spekulation, mir ist es aber auch egal", sagt Ingeborg Witt. Erfüllt hat sie inzwischen neben dem Vogelgutachten die Auflagen der Wasserschutzbehörde und des Regierungspräsidenten bei der alten Landwehr.

Für die Anwohner schafft sie eigens aus Finnland einen Rasenmäher an. "Der derzeit leiseste Mäher auf dem Weltmarkt", versichert Landschaftsarchitekt Pieter Schwarze, der zigfach die Pläne so umgestaltet hat, damit alle zufrieden sind. Fangzäune schützen nun die Gärten der Anwohner, der Abstand zu den Spielbahnen wurde vergrößert und zusätzlich 80 Streuobstbäume eingeplant. Die Sandbunker werden nicht mit einer Maschine, sondern per Hand gepflegt. Außerdem dürfen auf den Rundkurs nur Golfer, die mindestens Platzreife haben, Anfänger müssen auf die Übungsanlage am Clubhaus.