Forstwalder Kaserne soll frei von Altlasten sein
Laut einem Gutachten liegen keine Anhaltspunkte für Verunreinigungen des Bodens auf dem Gelände vor.
Krefeld. Nach über zehn Jahren Stillstand ist wieder Bewegung in das Projekt „ehemalige englische Kaserne“ in Forstwald gekommen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat eine Beschreibung des Objekts auf ihrem Internetportal veröffentlicht.
Bima-Abteilungsleiterin Silvia Auffahrt betont gegenüber der WZ, dass es sich bei dem Exposé keinesfalls um ein Verkaufsangebot handele, sondern dass es lediglich eine „Vorankündigung“ darstelle. Das sei im Netz auch ausdrücklich so dargestellt. Mit dem Exposé sollen mögliche Interessenten auf das Objekt aufmerksam gemacht werden.
Allerdings stößt dieses Vorgehen in der Verwaltung durchaus nicht nur auf Zustimmung. Ludger Walter, Abteilungsleiter bei der Stadtplanung, kritisierte in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung West (BZV): „Das war in dieser Form nicht mit uns abgestimmt. Dezernent Linne hat in einem Gespräch mit der Bima dringend davon abgeraten, weil es für die künftige Nutzung keine aktuellen politischen Beschlüsse gibt.“
Erstmals werden in dem Exposé auch die Ergebnisse der Boden- und Wasseruntersuchungen in einer Zusammenfassung veröffentlicht. Zum Thema Altlasten heißt es: „Es wurden umfassende Untersuchungen vorgenommen. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass keine konkreten Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Altlast oder einer schädlichen Bodenveränderung im Sinne bodenschutzrechtlicher und wasserschutzrechtlicher Grundsätze aus den vorliegenden Ergebnissen abgeleitet werden können. Andere Verunreinigungen sowie Grundwasserbelastungen konnten ebenfalls nicht festgestellt werden.“
Allerdings müsse, so das Gutachterbüro aus Mülheim, im Fall von Tiefbaumaßnahmen oder anderen Bodenbewegungen auf den Kampfmittelverdachtsflächen eine Überwachung unter Beteiligung des Kampfmittelräumdienstes erfolgen.
Für Ludger Walter sind diese Ergebnisse „noch nicht aussagekräftig genug“. Im Zuge eines Bebauungsplanverfahrens seien weitere Untersuchungen notwendig. Den politischen Gremien konnten die Ergebnisse noch nicht mitgeteilt werden, da auch der Verwaltung die Unterlagen bisher nicht vollständig vorliegen.
Der Rat der Stadt Krefeld hat bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans (FNP) das Kasernengelände als Wohnbaufläche mit rund 10,6 Hektar ausgewiesen. Die rund sechs Hektar von Tönisvorst sollen nach dem dortigen FNP wieder aufgeforstet werden. Laut der jüngsten Begründung zur Neuauflage des FNP vom September soll in Krefeld eine lockere Bebauung unter Berücksichtigung der vorhandenen Bäume ermöglicht werden.