Hobby-Liga: Toradler zeigen vollen Einsatz
Die Spieler investieren viel in die gemeinsame Leidenschaft: den Fußball. Zum Training geht’s regelmäßig nach Meerbusch.
Krefeld. Manuel Klotz pumpt zur Halbzeit wie ein Maikäfer. Der Kapitän der Hobby-Fußballmannschaft Toradler aus Krefeld hat sich über 45 Minuten voll verausgabt, jeden Zweikampf angenommen, das Spiel koordiniert und immer wieder Akzente nach vorne gesetzt; trotzdem steht es 2:1 aus Sicht der Duisburger Gäste in blau-weiß.
Doch davon lässt sich das Team rund um Klotz nicht entmutigen. Für alle Mitspieler ist die Teilnahme an der Duisburger Hobby-Liga mehr als nur ein sportlicher Zeitvertreib. Mit großem Engagement wurde die im Jahre 2010 gegründete Mannschaft aufgebaut. Der Stamm von fünf Spielern, die alle einem gemeinsamen Freundeskreis angehören, hat sich Stück für Stück erweitert, inzwischen spannen bis zu 13 Fußball-Enthusiasten ihre Flügel für die Adler.
„Wir haben erst als reines Hallen-Team in der Torfabrik begonnen“, erzählt Klotz, der sich aktuell in einem Trainee-Programm für angehende Führungskräfte bei einem Lebensmitteldiscounter befindet und an der St. Töniser Straße am Kempener Feld wohnt. „Bei örtlichen Turnieren konnten wir immer ziemlich gut abschneiden, deswegen haben wir uns überlegt, das Ganze ein wenig größer werden zu lassen.“
Klotz liegt das Managen und Organisieren im Blut. Gerne opfert er seine Freizeit für die Adler, versucht Sponsoren zu akquirieren und bearbeitet hingebungsvoll die eigens erstellte Website.
Doch auch seine Sportkameraden sind bereit, viel für ihre gemeinsame Leidenschaft zu investieren. Die schwarzen Trikots wurden von jedem Spieler selbst finanziert, im nächsten Jahr hofft man allerdings auf einen Gönner, der solche Posten übernimmt.
Die Duisburger Hobby-Liga (DHL) ist mit 16 teilnehmenden Mannschaften gut gefüllt. Jedes Wochenende finden Spiele statt, meistens am Sonntagabend. Neben den Toradlern kämpfen zwei weitere Krefelder Vereine um Punkte und Tore. Die Heimbegegnungen des Teams mit dem Raubvogel im Wappen finden auf dem Kunstrasenplatz des TUS 64 Bösinghoven statt.
„Wir haben erst überall in Krefeld bei Vereinen nachgefragt, ob wir dort spielen dürfen, aber leider hat das nirgendwo geklappt“, erklärt Klotz. Trainiert wird nach Absprache gemeinsam mit den Sportsfreunden von Torpedo Krefeld. „Wir versuchen, zweimal wöchentlich auf dem Rasen zu stehen, da aber viele von uns im Einzelhandel arbeiten, ist das nicht immer möglich“, so Klotz weiter.
Die Regeln der DHL erlauben viel Flexibilität. So wird der Spielmodus vom Kader abhängig gemacht. Können beide Mannschaften elf Spieler aufbieten, wird über die gesamte Fläche gespielt. Ist eins der beiden Teams dazu nicht in der Lage, findet die Partie auf der Hälfte der Gesamtfläche statt.Die großen Tore werden dann durch kleinere ersetzt, die üblicherweise in der E-Jugend verwendet werden. Besonders beeindruckend ist die Fairness innerhalb der Liga, so kommen die meisten Paarungen ohne Schiedsrichter aus. „Trotzdem hat man das Recht, einen zu beantragen“, erklärt Klotz. Obwohl der Einsatz und auch die Qualität im Kader stimmt, präsentieren sich die Adler in dieser Spielzeit ein wenig flügellahm.
Aus bislang neun Spielen ist die Krefelder Equipe nur einmal als Sieger hervorgegangen. Resultat: Letzter Tabellenplatz. Auch das Torverhältnis von 16:97 verrät viel über die aktuellen Probleme in der Abwehr. „Als reines Hallenteam müssen wir uns erst einmal auf die neuen Verhältnisse einspielen“, erklärt Klotz.
Leider gelingt den Toradlern auch im Spiel gegen Blau Weiß Duisburg kein Sieg. Trotz einer furiosen zweiten Halbzeit geht das Spiel mit 4:3 an die Mannen aus der Nachbarstadt. Über engagierte und zuverlässige Neuverpflichtungen würden sich die Adler deswegen auch sehr freuen.