Stahlkorsett soll alte WKS-Fassade schützen

Bezirksvertretung Mitte: Die Eintragung der Werkkunstschulen-Fassade in die Denkmalliste íst beschlossen – außerdem wurde ein erneuter Anlauf für einen schöneren Südwall gemacht..

Krefeld. Mit einem Stahlkorsett soll die alte Fassade der ehemaligen Werkkunstschule (WKS) an der Neuen Linner Straße geschützt werden. Mit der Zusicherung dieser statisch wirkungsvollen Lösung wollte Veit Berroth vom städtischen Denkmalschutz der Bezirksvertretung Mitte (BZV) Dienstagsabend die Angst vor einem denkbaren Einsturz nehmen. Mancher Politiker hatte noch solche "Pannen" aus der Vergangenheit in lebhafter Erinnerung.

Nicht versprechen aber konnte der Diplomingenieur aus dem Fachbereich Stadtplanung, dass das Fassadenstück auch im Straßenraum sichtbar bleibe. Falls zwischen Ostwall und Behnisch-Bau ein Großinvestor zugreife, sei eine Bebauung hinter der Front von 1903 ebenso denkbar wie eine Umbauung mit dem Denkmal "mittendrin". Die BZV beschloss die Eintragung des drei- bzw. zweigeschossigen Fassadenteils in die Denkmalliste.

Der Baukörper an der Ecke Petersstraße war zuletzt Domizil des Fachhochschulbereichs Design. In ihm lehrten bzw. lernten so bedeutende Künstler wie Bie-bricher, Prikker, Campendonk oder Macke. Professor Winter und Heinrich Stappmann integrierten die im Krieg unzerstörten Fassadenflächen 1951 in den Wiederaufbau.

Verärgert waren die Bezirksfraktionen über die verzögerte Umgestaltung des letzten Südwall-Teilabschnitts zwischen Wall- und Breite Straße. Beschlossen wurde die Planung mit viel Grün und spektakulärem Lichterteppich bereits im Januar 2006.

Die Kostenfeststellung durch den Bauausschuss scheiterte, weil plötzlich Änderungswünsche auftauchten. Es "hakte", da Anlieger nicht mit dem Wegfall von 19 Stellplätzen im Mittelstreifen einverstanden waren. Auch sei es ein Unding, dass ein Lokal die Stellplätze für seine Gäste reklamiere, ereiferten sich die Grünen.

Inzwischen meldete das Tiefbauamt die ursprüngliche Umgestaltung im städtischen Doppelhaushalt 2008/2009 und zur Landesförderung durch das Stadterneuerungsprogramm für den Krefelder Westen an. Prüfen will die Verwaltung folgende Vorschläge für Ersatzstellplätze:

Da wurde die alte Halle des Verwaltungsstützpunktes Lewerentz-/Ecke Tannenstraße ebenso genannt wie der Innenbereich des früheren Freibads an der Gerberstraße. Dort könne das besagte Lokal ja Stellplätze für seine Gäste anmieten.