Treffpunkt im Kirchen-Café

Im Gemeindezentrum am Luisenplatz gibt’s ein neues Angebot.

Krefeld. Plötzlich kommt am Mittag Bewegung in das Gemeindezentrum der Friedenskirche. Junge Menschen verschiedenster Nationen stapfen die Treppe vom Keller empor. "Die Berlitz-Schule hat die Räume gemietet", freut sich Pfarrer Michael Windhövel über die quirlige Lebendigkeit, die die hellen Räume am Luisenplatz füllt. In Zukunft wird er sich noch mehr freuen können. Ab Mittwoch ist die evangelische Friedenskirche um ein Angebot reicher: "Das Café zum Bleiben", wie Windhövel es in Anspielung auf den Werbespruch "Coffee to go" nennt. Ein weiterer Baustein im Gesamtkonzept Stadtkirche, der allen Menschen - ob sie nun mit Kirche zu tun haben oder nicht - eine Anlaufstelle bieten möchte.

Wer einfach nur Ruhe, Zeit zum Durchatmen sucht, kann noch ein weiteres neues Angebot finden: Im Vorraum der Kirche ist der "Raum der Stille" eingerichtet mit Meditationstüchern von Marlies Carrasco-Toll, die viel Raum für schweifende Gedanken lassen, mit Sitzgelegenheiten und einem Stehpult, in dessen Buch sich jeder eintragen kann.

Dass für das Café ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stehen, die selbst nicht unbedingt der evangelischen Kirche angehören, mag da hilfreich sein. "Wir fragen da nicht nach", sagt Windhövel. Für ihn ist wichtig, dass sich die Menschen engagieren. Und das tun sie. Das Projekt hatte keine Schwierigkeiten, feste Teams mit drei Personen pro Tag zu bilden. Diese werden auch benötigt, denn im Café kann nicht nur eine Kleinigkeit gegessen und getrunken werden, hier sollen auch Ansprechpartner sein - wenn gewollt. Windhövel möchte möglichst oft vor Ort sein, und mit Jochen Scriba ist ein Therapeut zur Hand. Denn dass womöglich schwierige Gespräche auf die Mitarbeiter zukommen könnten, ist Windhövel bewusst.

So sollen diese auch in der Gesprächsführung geschult werden. Der Pfarrer selbst möchte außerdem eine Wiedereintrittsstelle schaffen. Keinem aber wird ein Gespräch aufgezwungen werden, verspricht Windhövel.

In erster Linie ist das Café als Treffpunkt gedacht, in dem auch kleine Kulturveranstaltungen geboten werden. So können sich die Gäste über laufende Ausstellungen informieren, eine Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Buchhandlung Mennenöh ist eingespielt.