WZ-Mobil in Lindental: „Schon seit Jahren baut hier jeder wie er will“

Am WZ-Mobil diskutierten die Bewohner der Siedlung über die Erhaltungssatzung.

Krefeld. Ab Freitag gilt eine Erhaltungssatzung für die Siedlung Lindental. Zu diesem Thema hatte das WZ-Mobil an den kleinen Platz Op de Pley geladen. Trotz des miserablen Wetters machten sich gut ein Dutzend Bewohner auf den Weg zu dem Platz, der trotz aller Veränderungen an den Häusern noch etwas von der besonderen Atmosphäre in der mehr als 80 Jahre alten Siedlung vermittelt.

Dieses historische Bild von Lindental zu bewahren, ist Ziel der heiß diskutierten Erhaltungssatzung. Große Einigkeit besteht aber darin, dass die neuen Häuser aus Holz, weißen Klinkern oder mit farbigem Putz, die man hier als „Ausreißer“ bezeichnet, verhindert werden müssen.

Monika Peters sagt zu solchen Bauten: „So was wollten wir ausschließen.“ Ludmilla Jansen fragt sich: „Wieso haben die Leute Am Konnertzfeld damals die Baugenehmigung bekommen für diese komischen Bauten, die nicht passen?“

Kritische Fragen richtet Gabriele Jansen an den Vorstand der Siedlergemeinschaft: „Ich möchte wissen, ob die Häuser der Rädelsführer, der Leute, die das initiiert haben, den Vorgaben der Satzung entsprechen? Sind sie willig, ihre eigenen Vorgaben an ihren eigenen Immobilien in die Tat umzusetzen?“ Sie macht sich auch Gedanken, ob sie jetzt bei ihrem zwei Jahre alten Neubau in Zukunft eingeschränkt sein wird.

Ute Gietmann findet, dass eine Erhaltungssatzung grundsätzlich „nichts schlechtes sein muss“. Aber die Vorschriften der derzeitigen Version sind ihr „viel zu weitreichend“: „Die wurde uns einfach übergestülpt. Das Dachgauben-Verbot etwa, ist vollkommen übertrieben.“

Auch Utz Schinkels findet die Satzung zu restriktiv. Vor allem aber ist er der Meinung, dass sie viel zu spät kommt: „Schon seit Jahren baut hier doch jeder wie er will.“ Das finden auch Dieter Vieten und sein Frau Angelika: Schon lange werde in der Siedlung „wild gebaut“.

Hans Brüx hingegen ist für eine Erhaltungssatzung, findet aber man sollte sie kürzer fassen, auch um die Einschränkungen für die Bewohner möglichst gering zu halten.

Sein Vorschlag lautet: „Die Häuser aus roten Klinkern mit Satteldächern, Richtung Straße eingefasst mit Hecken.“ Das, betont er, reiche an Vorschriften vollkommen aus: „Alles was darüber hinaus geht, wäre viel zu sehr gegängelt.“