Bürgerverein Forstwald Eine Chance für das Försterhaus

Forstwald · Das alte Försterhaus in Forstwald könnte zur Umweltstation werden. Entsprechende Pläne stoßen beim Bürgerverein auf große Zustimmung.

Das Försterhaus ist um das Jahr 1860 errichtet worden. Es steht aber nicht unter Denkmalschutz.

Foto: Bischof/Andreas Bischof

Das verfallene ehemalige Försterhaus an der Plückertstraße könnte aus seinem Dornröschenschlaf, der von wilden Brombeer-Ranken bewacht wird, wieder geweckt werden: Auf der Mitgliederversammlung des Bürgervereins Forstwald stellten Heimatforscher Helmut Sallmann und Klaus Kosmol vom Naturschutzbund Krefeld die Idee vor, dort eine Umwelt- und Naturschutzstation einzurichten. „Die Resonanz auf den Vortrag war äußerst positiv, es gibt eine realistische Chance auf eine Realisierung“, berichtet der bisherige Vereinsvorsitzende Michael Gobbers.

Das zum Haus gehörende Gelände ist insgesamt knapp 3000 Quadrameter groß. Dort könnten zum Beispiel ein naturnaher Garten, Bienenstöcke, Bildungsangebote für Kinder und Erwachsene oder gar eine Greifvogelstation angesiedelt werden, berichtet Gobbers.

Hffnung auf Förderung aus dem „Heimattopf“ des Landes

Die Finanzierung eines solchen Projektes ist derzeit noch offen. „Wir als Verein können das lediglich unterstützen“, betont Gobbers. Und auch der Nabu sei nicht dazu in der Lage, eine solche Umweltstation aus eigenen Mitteln zu stemmen.

Es gibt aber die Hoffnung, Landesmittel zur Umsetzung gewinnen zu können. Aus dem Fördertopf „Heimat. Zukunft. NRW“ werden solche Projekte unterstützt. Der Umweltausschuss hatte schon im November 2019 beschlossen, einen entsprechenden Förderantrag zu „Inwertsetzungen in der Kulturlandschaft Forstwald“ einzureichen. Anfang Juli fand dazu zuletzt ein Ortstermin mit Vertretern des Bürgervereins, dem Amt für Umwelt und dem Kommunalbetrieb statt. Auch Helmut Sallmann war daran beteiligt. Die Instandsetzung der historischen Landwehr (ihre Ursprünge gehen auf das 14. Jahrhundert zurück) und weiterer Bodendenmäler, die Wiederherstellung der Alleen durch den Forstwald, die Pflanzung einer Baumreihe zur Abgrenzung des Schlachtendenkmals an der Hückelsmay sowie die Beschilderung an zentralen Punkten gehören zum Konzept. Aber eben auch eine Sanierung und neue Nutzung des ehemaligen Försterhauses.

„Ein sechsstelliger Betrag wäre als Bezuschussung möglich“, glaubt Michael Gobbers. Helmut Sallmann hatt kürzlich schon davon berichtete, dass Dezernet Marcuus Beyer den Erhalt des seit Jahren leerstehenden Hauses zugesagt habe, wenn eine vertretbare Nutzung vorliegte. Ursprünglich sollte das Gebäude, das sich im besitz der Stadt befindet, abgerissen werden.

Rudolf Weißert löst
Michael Gobbers ab

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Bürgervereins standen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung Vorsitzender Michael Gobbers hatte schon im Vorfeld signalisiert, dass er aus beruflichen Gründen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung steht. Vier Jahre hatte er den Vorsitz inne, er will sich im Verein auch weiter engagieren. Zu seinem Nachfolger wurde Rudolf Weißert bestimmt, Seniorchef der bekannten Bäckerei im Forstwald. Er hatte seinen Betrieb im Vorjahr an die nächste Generation in der Familie übergeben. Im Bürgerverein ist er schon länger, bisher allerdings nicht im Vorstand.

Neuer 2. Vorsitzender wurde der bisherige Schriftführer Michael Roder, der Lodewijk van den Biggelaar ablöste. Als Schatzmeisterin ist Sigrun Schulz wiedergewählt worden. Beisitzer wurden Martin Jansen, Aline Bonneke und Helmut Sallmann.

Für Aufregung sorgten am Freitag Meldungen von Bürgern, wonach auf dem Gelände der Forstwald-Kaserne „intensive Rodungsarbeiten“ begonnen hätten. Wie berichtet, hat die Mönchengladbacher Firma Suloja das Gelände gepachtet, um dort rund 2000 Autos abzustellen. Die Stadtverwaltung hat mittlerweile aber signalisiert, dass dies wohl nicht genehmigt werde. Über die von der Firma schon vor Tagen angekündigten Rodungsarbeiten werde der Fachbereich Umwelt- und Verbraucherschutz informiert. Die Verwaltung konnte aber am Freitag nicht bestätigen, dass auf dem Gelände irgendetwas geschieht, das nicht erlaubt ist. Auch dem Bürgerverein war davon nichts bekannt.