Die Apotheke der Zukunft
Im Ärztehaus werden die Medikamente von einem Roboter ausgeworfen.
Krefeld. Auf den ersten Blick sieht die Apotheke von Andreas Dittmann im Ärztehaus an der Kölner Straße aus wie jede andere in Krefeld: In den Regalen in Ahorn-Optik liegen Medikamente, an mehreren Stehpulten werden Kunden beraten, alles ist hell und freundlich. Wer sich allerdings die Mühe macht und hinter das große Regal schaut, der erkennt: Man befindet sich in der derzeit modernsten Apotheke in der Region.
Bei Apotheker Andreas Dittmann lagern die Medikamente nämlich in einem hypermodernen Hochregal-Lager. Ein automatischer Roboterarm sortiert die Arzneimittel ein, holt sie per Tastendruck aus dem Regal heraus und wirft sie aus drei Öffnungen heraus, die sich direkt im Regal hinter den Kundenberatungs-Theken befinden.
"Bei uns gibt es keine Suche in großen, langen Schubladen, in denen die PTAs, die pharmazeutisch-technischen Assistentinnen, suchen müssen", erklärt der 42-Jährige, der seit 2006 eine Apotheke am Hülser Markt betreibt und sich mit der Einrichtung in Lehmheide ein zweites Standbein geschaffen hat.
Der Automat sortiert die Medikamente nach keinem festen Prinzip in die Regale ein. "Das würde wegen der unterschiedlichen Packungsgröße zu viel Platz rauben", erklärt Dittmann. Daher werden die Packungen randomisierend, also per Zufallsprinzip, in die Regale einsortiert. Einziges Kriterium: Die Packungsgröße, die zur Höhe des Faches passen muss.
Der mehr als 100 000 Euro teure Automat der Firma Rowa hat mehrere Vorteile: Der PTA bleibt zum einen mehr Zeit, den Kunden zu beraten. "Vor allem die Rabattverträge der Krankenkassen sorgen für einen höheren Beratungsbedarf", sagt der Apotheker. Angenehmer Nebeneffekt für ihn: Seine Mitarbeiter haben gleichzeitig mehr Zeit, um den Kunden zum Beispiel verschreibungsfreie Medikamente anzubieten.
Kosten spart der Apotheker vor allem bei der Verwaltung der Arzneimittel. Bisher haben Hilfskräfte die Bestände überprüft und zum Beispiel abgelaufene Mittel aus den Schubladen genommen. "Das übernimmt nun die Maschine automatisch", sagt Dittmann.