WZ-Mobil zu Bahn-Gelände: „Vor allem im Sommer stinkt es sehr“

Beim WZ-Mobil ging es um ein Gelände der Deutschen Bahn — dort ist eine wilde Müllkippe entstanden.

Krefeld. Die beiden Männer sind schwarz gekleidet und sitzen in unmarkierten Fahrzeugen. Ausweisen können sie sich nicht, auch ihre Namen wollen sie nicht nennen. Obwohl ihr Auftreten wenig seriös erscheint, unfreundlich sind sie nicht. Sie geben an, für eine private Sicherheitsfirma zu arbeiten, die von der Deutschen Bahn als Sub-Unternehmen engagiert worden sei. Ihr Auftrag sei es zu verhindern, dass Unbefugte das Gelände an der Gladbacher Straße, Ecke Deutscher Ring, betreten. Nur diejenigen, die ihre widerrechtlich abgestellten Fahrzeuge abholen wollen, würden sie passieren lassen.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigt diese Angaben. Außerdem kündigt er an, dass das Gelände „in nächster Zeit“ mit einem fest installierten Zaun dauerhaft gegen unbefugten Zutritt gesichert werde. Auf diese Weise solle dort einerseits das widerrechtliche Parken und andererseits die illegale Müllentsorgung verhindert werden. Vor allem Letzteres sei „nicht besonders schön“ gewesen, räumt der Sprecher ein.

Anwohner und andere Bürger, die zum WZ-Mobil gekommen sind, halten „nicht besonders schön“ vermutlich für eine verharmlosende Beschreibung der wilden Müllkippe auf dem Gelände. Zeynep Durna-Metin glaubt, dass diese Müllkippe der Grund dafür ist, dass sie Ratten in ihrem Hinterhof hat. Sie wohnt an der Saumstraße, ist Anwohnerin mit Blick auf das Gelände. Sie wirft der Deutschen Bahn vor, „viel zu lange nichts getan“ zu haben.

Auch Josef Studzinski glaubt, dass der Müll Tiere anlockt — Mäuse genau genommen: „Die habe ich bei mir auf dem Balkon entdeckt. In der zweiten Etage!“ Außerdem fühlt er sich von dem Geruch, der von dem Gelände ausgeht, belästigt. „Vor allem im Sommer stinkt es sehr.“

Angela Delli Muti empfindet ebenfalls Ekel. Die Anwohnerin musste schon öfter beobachten, dass Personen — Männer wie Frauen — ihre Notdurft auf dem Gelände verrichteten: „Das ist furchtbar!“ Sandra Janik wählt andere Worte, um ihrer Empörung Ausdruck zu verleihen: „Das ist absolut asozial!“ Sie ist mittlerweile weggezogen.

Anwohner Mahmut Öskan plädiert daher dafür, dass die Deutsche Bahn das Gelände endlich „sicher abriegelt“. „Vor drei Jahren haben hier noch die Kinder von der Lutherkirche gegrillt und Federball gespielt“, erinnert sich Margret Berger. Jetzt sei alles „verludert“. Jeden Tag muss Hanuda Mitzzewski an dem Müllplatz vorbei. „Eine Schande mitten in der Stadt“,, schimpft sie. Auch Marianne Heinberg stört der Anblick. „Rücksichtslos“ sei das von den Verantwortlichen. „Aber da kümmert sich kein Mensch drum.“

„Dass man den Eingang zum Bezirk dermaßen verschmutzt“, kann Brigitte Reich nicht verstehen. Harald Brinkmann ist überzeugt, dass die Bahn in der Lage ist, das Problem zu lösen. „Den Platz räumen, Tor dran, Einzelstellplätze vermieten“, nennt er als Möglichkeit. Gabriele Piontek sieht in dem Verhalten einiger Mitbürger ein „gesellschaftliches Problem, das aber gelöst werden muss.“ Entsprechend ist sie bereit, Konsequenzen zu ziehen: „Ich will nur noch weg. Ich wusste nicht, was das für eine verkommene Ecke ist“.