Der Linner Bürgerverein möchte Gemüse anbauen

Die Verantwortlichen haben schon einen städtischen Bereich im Auge. Ein weiteres Projekt ist der Danziger Platz.

Der Linner Bürgerverein möchte Gemüse anbauen
Foto: abi

Linn. Das Pflaster am Danziger Platz sanieren, Platz für einen Bürgergarten finden, für Lärmschutz sorgen, auf die maroden Straßenbeläge aufmerksam machen und sich für einen direkten Weg zum Friedhof einsetzen: Die Verantwortlichen des Bürgervereins (BV) Linn können sich über Arbeitsmangel nicht beklagen. „Wir packen es an“, gibt sich Vorsitzende Ursula Giebels kämpferisch.

Gestartet sind die aktiven Mitglieder bereits mit dem denkmalgeschützten Pflaster vor dem ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Biebricher-Schulgebäude am Danziger Platz. „Der Bereich macht einen wenig einladenden, sondern vielmehr dunklen Eindruck“, findet Giebels. „Jahrzehntelang hat die Stadt mit billigen Mitteln nur für den Erhalt gesorgt.“

So sei das antike Mosaik aus Grauwacke und Basalt entgegen jeglichem Denkmalschutz mit Asphaltplacken verfüllt worden. Nun sind erste Erfolge zu verzeichnen, die ersten drei Felder fast fertig restauriert. „Wir haben hier mit Klaus Reymann, dem Vorsitzender der Krefelder Baudenkmal-Stiftung, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand, der Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt, dem Bildungszentrum Bauhandwerk, dem Grünflächenamt der Stadt und nicht zuletzt mit Spenden der Bürger Mitstreiter und Hilfe gefunden.“

Das mittlere Areal soll nun repariert, neu gefugt und gesäubert werden, damit es schön aussieht. „Wir wollten die vordere Fläche mit Pollern versehen, damit Lastwagen die Fläche nicht zerstören. Damit hatten wir keinen Erfolg“, bedauert die Vorsitzende. „Der Platz soll eine schöne Beleuchtung bekommen.“

Für den Bürgergarten mit Essecken im Stadtteil, soll ein „Verein im Verein“ gegründet werden. Giebels: „Wir haben uns schon Grundstücke angesehen. Nach dem Vorbild von Andernach sollen Bohnen oder Lauch gepflanzt, Beete mit Mangold, Kürbissen und Zucchini angelegt werden“, sagt Giebels.

Wein habe sich dort zudem als sinnvolle und essbare Möglichkeit zur Begrünung von Hausfassaden herausgestellt. „Geplant ist, dass die Früchte des städtischen Grüns von den Bürgern gepflanzt, geerntet, verspeist und vielleicht auch verkauft werden, um zu reinvestieren.“ Ein Fachmann soll den Hobby-Gärtnern für das Gemüse im biologischen Anbau mit seinem Wissen zur Seite stehen. „Noch fehlt uns die Fläche. Wir haben jedoch einen städtischen Bereich im Auge und in den Kleingärten ist auch etwas frei.“

Dazu passt auch „Linn kocht“. Es ist eine Veranstaltungsreihe, die viermal im Jahr stattfindet, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Bürgerpost und dem Café Konkurs, die gemeinsam ein authentisches Linner Rezept präsentieren, um an das Kochen von früher zu erinnern.